Verrät diese topografische Marskarte die Landestation des neuen Rovers?
Bild: flickr | Ordnance Survey | Die Karte in Originalgröße findet ihr hier.

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Verrät diese topografische Marskarte die Landestation des neuen Rovers?

In der Landkarte des Roten Planeten könnten sich bei richtiger Betrachtung einige Geheimnisse offenbaren.

Bereits 2018 soll wieder ein Rover auf den Mars geschickt werden, um nach genaueren Informationen über existente oder vergangene Lebensformen auf dem Roten Planeten zu buddeln. Dabei könnte eine jetzt von der britischen Kartierungsbehörde Ordnance Survey herausgegebene topographische Landkarte mehr über die nächste Mars-Mission verraten als beabsichtigt—das vermutet zumindest der Blog Gizmodo.

Doch bevor die Theorien über mögliche Landeplätze ihren Lauf nahmen, ging es bei dem Kartenprojekt eigentlich nur darum, endlich einmal eine hübsch-altmodische Landkarte für den Mars zu erstellen.

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„Es gibt keinen Grund, warum wir in der Zukunft für den Mars nicht in der gleichen Weise Landkarten verwenden sollten wie für die Erde", erklärte Chris Wesson, der Schöpfer des kartographischen Werks in einem Gespräch mit Motherboard. Er erstellte die Karte für ein Gebiet des Ausmaßes von 3.672 mal 2.721 Kilometern, das sind ungefähr sieben Prozent der gesamten Marsoberfläche. Dabei rechnete er die Topographie des Roten Planeten auf einen Maßstab von 1:4 Millionen herunter.

Wesson hatte mit der Arbeit an der Marskarte begonnen, nachdem der Planetenwissenschaftler Peter Grindrod von der Londoner Birkbeck University auf ihn zugekommen war. Dieser hatte die Idee, von der NASA ermittelte Marsdaten ausnahmsweise einmal nicht in ein wissenschaftliches Diagramm, sondern in eine klassische Landkarte umzuwandeln.

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Die Marskarte gleicht nun also einer ihrer irdischen Entsprechungen, auch wenn Bodenstruktur und Orte extrem fremdländisch aussehen. Darin lag auch die größte Schwierigkeit. Auf der Erde existieren völlig verschiedene Beschaffenheiten der Oberfläche, es gibt rote, gelbe und braune Böden, grüne Waldgebiete, Hügel, Täler und riesige Ozeane. Der Mars ist einfach nur flach, durchbrochen von Kratern und mal mehr oder weniger steinigen Gegenden. Erhebungen oder größere Unebenheiten im Boden gibt es kaum, statt dessen hat Wesson die Landeplätze von Raumfahrzeugen wie Opportunity und Pathfinder hinzu gefügt. Die zu erwartende rote Grundfarbe vernachlässigte er und konzipierte die Karte stattdessen ähnlich wie eine terrestrische Variante.

Zudem sollen noch Overlays entstehen, die zum Beispiel zukünftige Landestellen für Mars Rover anzeigen. Gizmodo hat auch jetzt schon ausführlich darüber spekuliert, wo die für 2018 angekündigte Landung des ExoMars-Rover wohl stattfinden könnte und vermutet, dass die Karte einige versteckte Informationen darüber birgt. Wie von der ESA angekündigt, kommen sowieso nur vier mögliche Orte in Frage, an denen das Robo-Gefährt auf den roten Planeten aufsetzen könnte.

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Hypanis Vallis könne demzufolge getrost vernachlässigt werden, da sich dieses ausgedehnte Tal gar nicht mehr auf der Karte befindet, welche eher auf die nördlichen Gebiete ausgerichtet ist. Sie wäre aus diesem Grund ein exzellentes Hilfsmittel bei einer Landung in Oxia Planum oder Mawrth Vallis. Dieser Gedankengang lässt sich beim Vergleich von Karte und ESA-Ankündigung relativ leicht nachvollziehen.

Wer sich nun aktiv an der Erschließung des Mars beteiligen will, hat auch dazu eine Möglichkeit: Ordnance Survey und die Times haben einen Wettbewerb ins Leben gerufen, der das beste Symbol für die Landestelle küren will.