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Damon Albarn spielt ein Akustik-Konzert für Androiden

Das Event im Tokioer Miraikan-Museum wirft einen spannenden Blick in die Zukunft, was die Interaktion zwischen Mensch und Technologie angeht.

Fotos: Tadamasa Iguchi

Träumen Androiden von Electric Sheep? Werden Roboter jemals das Uncanny Valley durchschreiten? Wenn ein ASIMO sich ein Album der Gorillaz anhören würde, könnte er die Stimme des Sängers von Blur erkennen?

Als der legendäre Multi-Instrumentalist, Produzent und Singer/Songwriter Damon Albarn im Tokioer Miraikan (National Museum of Emerging Science and Innovation) mit einem Akustik-Konzert sein Solo-Debütalbum Everyday Robots vorstellte, saßen zwei besondere Gäste im Publikum: der lebensechte weibliche Android Otonaroid® und der abstrakte menschliche Roboter Telenoid®.

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The Creators Project war vor Ort, um Albarns Performance für die Androiden zu dokumentieren.

Wenn es eine Sache gibt, die für Albarns jahrzehntelange Karriere charakteristisch ist, dann die Bereitschaft zur Innovation. „Ich liebe neue Technologien. Genau deswegen komme ich gerne nach Japan. Als Musiker geht man hier zu allererst in einen Musikladen und kauft sich das neueste Gadget. Ich war in dieser Hinsicht immer schon ein bisschen voraus“, erklärt Albarn. Vor ein paar Androiden zu spielen, kostete den Sänger dementsprechend keine großartige Überwindung.

Was das Miraikan angeht, ergänzt er: „Leuten, denen der aktuelle technologische Wandel Angst macht, erklärt dieser Ort eine Menge Dinge. Man ist hier sehr der Gegenwart und Zukunft verpflichtet. Dieser Ort scheint eine zentrale künstlerische Seele zu haben. Es ist ein großartiges Museum.“

Und wie sich Fans und Museumsgäste überzeugen konnten, hatten die beiden special guests eine sehr gute Zeit auf dem Konzert. Telenoid®, nicht in unserer Videodoku, aber unten auf dem Foto zu sehen, nahm in der ersten Reihe Platz, während Otonaroid® Körper und Mund zur Musik bewegte.

„Man wird nicht gerade jeden Tag eingeladen, vor einem Androiden zu spielen. Man muss schon sehr nah an sie herangehen, um sie nicht für echte Personen zu halten. Damit wir sie ernst nehmen, müssen sie uns wohl sehr ähnlich sehen.“ Albarn fand in der für ihn komplett neuen Erfahrung auch eine Quelle der Inspiration. „Jede Erfahrung inspiriert die nächste und genau darum geht es an diesem Ort. Um die Interaktion zwischen Technologie und Menschen. Es macht also total Sinn für mich, hierher zu kommen.“

Während wir vielleicht niemals erfahren werden, ob Otonaroid® mit dem Ohrwurm von Everyday Robots im Kopf das Konzert verlassen hat, ist es wohl nicht zu weit hergeholt, dass irgendwo in ihrer Erinnerung eine neuentdeckte Vorliebe für Klavierballaden verankert ist. Und Albarn wirft auch gleich einen Blick in die Zukunft. „Wie immer ist es erschreckend und inspirierend zugleich. So geht es mir immer bei Technologie“, so der Sänger gegenüber The Creators Project. „Ich werde jetzt vielleicht einen Song darüber schreiben, wie ich für einen Androiden singe.“

>> Besucht die Website von Damon Albarn für mehr Informationen über sein Solo-Debüt Everyday Robots