Die Avocado-Industrie hat in letzter Zeit Rückschläge von fast schon biblischem Ausmaß hinnehmen müssen, darunter schwere Dürreperioden sowie ein fieser Pilz- und Käferbefall. Das ging schon so weit, dass sich manche sogar schon um den Fortbestand des „Apfels aus Zentralamerika" Sorgen gemacht haben.
Und eine neue Studie der Nottingham University und dem King's College London zeigen, dass wir der Avocado tatsächlich alle fleißig die Däumchen drücken sollten. Denn die haben noch einmal bestätigt, wie gut diese Frucht für unsere Gesundheit ist.
Das gilt vor allem für diejenigen von uns, die in smogverseuchten Städten wohnen (also nicht gerade wenige). Avocados können nämlich dank ihres hohen Vitamin-E-Gehalts unsere Lungen vor Feinstaub schützen.
Mit Feinstaub sind die kleinen Schadstoffpartikel gemeint, die in luftverschmutzten Gegenden in den menschlichen Atemtrakt eindringen und dort—durch die Bildung freier Radikale—eine Reihe von schweren Erkrankungen auslösen können. So steigt aufgrund dieser Feinstpartikel nicht nur das Risiko für Herzinfarkte und Krebs, sondern auch für Schlaganfälle, Bluthochdruck und Diabetes. Also sollte ein Schutz gegen sie oberste Priorität haben.
Der Schlüssel hinter der gesundheitsfördernden Wirkung von Avocados ist ihr hoher Vitamin-E-Gehalt. Der soll nämlich oxidative Schäden durch freie Radikale verringern können. Eine ganze Avocado deckt rund 30 Prozent des täglichen Vitamin-E-Bedarfs ab. Also haut rein in die Bule … äh Avocados!
Die Autoren der Studie waren indes alles andere als überrascht über das Ergebnis. So meinte Dr. Ana Valdes von der Nottingham University: „Unsere Arbeit basiert auf einer Reihe von Studien, die allesamt zeigen konnten, dass bestimmte Vitamine den gesundheitsschädlichen Folgen von Luftverschmutzung entgegenwirken können."
An der Studie nahmen 5.500 Probanden teil, ausgewählt aus einer britischen Zwillingsdatenbank. 500 von ihnen wohnen in London. Es konnte gezeigt werden, dass Probanden mit höheren Feinstaubwerten in der Lunge auch einen geringeren Vitamin-E-Gehalt im Blut hatten. Zudem war auch ihre Lungenfunktion nachweislich schlechter.
Natürlich—stellen die Autoren der Studie klar—seien noch weitere Untersuchungen nötig, auch um mit Sicherheit sagen zu können, dass antioxidantisch wirkende Stoffe allgemein zum Schutz der Atemwege beitragen können.
Und es gibt noch weitere gute Nachrichten, was die grüne Frucht und das Thema Krankheitsprävention betrifft. Eine Studie der japanischen Shizuoka-Universität hat herausgefunden, dass Avocados auch gegen hepatitisbedingte Leberschädigungen vorbeugen können. Der genaue Wirkmechanismus dahinter, der bisher nur bei Ratten nachgewiesen werden konnte, muss jedoch noch weiter erforscht werden, auch hinsichtlich seiner Übertragbarkeit auf den Menschen.
Zudem konnten weitere Studien zeigen, dass sich Avocados auch auf Bluthochdruck und Diabetes positiv auswirken können.
Fragt sich nur, was die kleinen Dinger eigentlich nicht können!
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