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Fidschi

Die fidschianische Küche ist so vielfältig wie das Land selbst

Auf den Fidschi-Inseln gibt es mehr als nur gesundes Wasser!

Die fidschianische Küche hat sehr viel mit dem weltbekannten Wasser der Insel zu tun: Die Aromen sind klar, leicht und ehrlich. Und ja, alles Wasser auf den Fidschi-Inseln ist so weich wie das aus der Flasche—du kannst also darin baden, wenn es dich glücklich macht.

Die wichtigsten Zutaten dieser unterbewerteten Küche sind denen der thailändischen Küche sehr ähnlich: Kokosnuss, Limette, Kurkuma, Galgant und frische Kräuter machen den erfrischenden Geschmack aus. Das Traurige an der fidschianischen Küche ist aber, dass sie nicht nur in der Welt sondern auch in Fidschi selbst zu schwach vertreten ist.

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Da die Fidschianer hauptsächlich von der westlichen Kultur und dem Tourismus leben, ist die einheimische Food-Szene mit dem Einzug der Urlaubsressorts mehr oder weniger gestorben. Plötzlich wurde in allen Küchen westliches Essen gekocht—Gerichte wie Pizza und Steak—und die traditionelle Küche wurde links liegen gelassen. Heute lernen die Einheimischen gar nicht mehr, wie man traditionelle Gerichte zubereitet.

Das wichtigste fidschianische Gericht, das jeder kennen sollte, ist lovo. Es ist weniger ein richtiges Gericht, als viel mehr eine zweitägige Angelegenheit. Im Grunde ist es unsere Version von Essen, das im Erdloch gegart wird und es ist unser Lieblingsgericht für jeden besonderen Anlass, besonders für Hochzeiten. Zuerst macht man ein Lagerfeuer und legt Steine in die Grube, bis sie sehr heiß sind. Wenn das Feuer erlischt, mariniert man verschiedenes Fleisch und süßes Wurzelgemüse—wie Taro, Süßkartoffeln, Hähnchen, Schweinefleisch—mit Zutaten wie Kokosmilch, Sojasauce und Knoblauch. Dann wickelt man alles in Bananenblätter ein und deckt es mit einer Schicht Erde und noch mehr Bananenblättern ab. Zwischen die Bananenblätter legt man mariniertes Gemüse und Fisch, den man weitere fünf Stunden kocht.

Viele Gemeinschaften in Fidschi leben zu 100 Prozent von der Landwirtschaft und der Natur, das heißt sie sammeln ihr eigenes Seegras im Ozean, machen ihre eigene Kokosnusscreme aus frischen Kokosnüssen und züchten ihre eigenen Rinder und Hühner. Es regnet sehr oft und die Landschaft ist so grün. Den Tieren geht es also gut und alles—Obst, Gemüse, Fleisch—schmeckt hervorragend.

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Fidschi ist ein sehr vielfältiger Inselstaat. Wenn man durch die größten Inseln, Viti Levu und Vanua, fährt, wo 88 Prozent der fidschianischen Bevölkerung lebt, verändert sich die Landschaft mindestens sechs Mal, vom tropischen Regenwald zu wüstenhaften Bedingungen, zu sandigen Stränden und dichten Regenwäldern. Und die fidschianische Küche ist genauso vielfältig wie die Landschaft.

Ich denke nicht über Food-Trends nach und ich höre nicht darauf, was lokale Celebritys wollen.

Auch jetzt, da ich gerade mein erstes Restaurant in Los Angeles eröffnet habe, das E.P. & L.P. (eine Ode an meine Leidenschaft für Reggae und meine riesige Plattensammlung), denke ich nicht über Food-Trends nach und ich höre nicht darauf, was lokale Celebritys wollen. Ich bin als Fidschianer nach Los Angeles gezogen, weil es mir gefällt, dass man hier alle Zutaten wie Heiliges Basilikum, Kurkuma und Zitronengras so einfach bekommen kann. Meiner Meinung nach wurde das Potential dieser Zutaten noch nicht voll ausgeschöpft.

Obwohl ich mittlerweile 10 Flugstunden von Fidschi entfernt lebe und nicht nur mehr drei wie damals in Australien, möchte ich immer noch mindestens ein Mal pro Jahr nach Hause fliegen, um mehr über fidschianische Essenstraditionen zu lernen, damit ich der Welt endlich die fidschianische Küche näherbringen kann.

Aufgezeichnet von Javier Cabrals