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Marihuana

Zwei niederländische Köche beantworten all deine kulinarischen Fragen zu Gras

Verbrannte Space Cakes, Haschbutter, die nach Biomüll schmeckt und Pastasauce, von der du nicht high wirst—mit Marihuana kochen ist nicht so einfach, wie es aussieht.
Photo via Flickr user prensa420

Mit Marihuana kochen ist nicht immer so einfach, wie es aussieht. Verbrannte Space Cakes, Haschbutter, die nach Kompost schmeckt, und eine Pasta-Sauce, von der du nicht high wirst: das sind nur ein paar der Probleme, mit denen sich Hobby-Marihuanaköche regelmäßig herumschlagen müssen.

Das muss aber nicht so sein. Um zu erfahren, wie man Gras am besten mit Essen verbindet, kontaktierte ich Ruben Tillart, der im PLLEK im Amsterdam arbeitet und die Super Lemon Haze-Eiscreme für den jährlichen Cannabis Cup erfunden hat.

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Als ich Tillart frage, wieso die Leute von ihrem mit Marihuana angereicherten Essen nicht high werden, erklärt er mir, dass das an der Temperatur liegt. „Kuchen sollten nicht bei zu hohen Temperaturen gebacken werden—160°C sind genau richtig—ansonsten verbrannt das ganze THC", sagt er. „Außerdem ist die Haschbutter sehr wichtig, die man mit einem Wasserbad machen muss. Ohne Haschbutter kannst du im Grunde gar nichts machen."

Spar dir deine kostbaren Blüten zum Rauchen, sagt Tillart, für die Butter brauchst du nur die Blätter. „Wenn du deine Marihuanaabfälle wäschst und die Butter damit anreicherst, kannst du den Pflanzen sehr viel THC entziehen", erklärt er. „Die Herstellung der Butter ist ganz leicht: Einfach einen Topf zu drei Vierteln mit Wasser füllen und über niedriger Hitze das Wasser zum Köcheln bringen. Eine Metallschüssel mit gleich viel Marihuanablättern wie Butter in den Topf geben. Ein bis zwei Stunden über dem köchelnden Wasser stehen lassen, so geht am wenigsten THC verloren. Danach gut absieben, damit keine Pflanzenreste in der Butter sind. Zum Auskühlen in den Kühlschrank stellen, bis die Butter grünlich-gelb wird und sich gut streichen lässt (oder einfrieren)."

Wie bei jedem Produkt ist auch hier die Frische entscheidend. „Du solltest nicht mit kleinen Krümeln rumpfuschen, was der Fall sein wird, wenn du vertrocknetes Gras verwendest", sagt Tillart.

Aber Haschbutter wird nicht immer auf die gleiche Art hergestellt und es besteht die Gefahr, dass das Ergebnis viel zu stark ist. Wie kann man sicher gehen, dass der Kuchen für einen angenehmen Rausch sorgt und nicht für Halluzinationen von riesigen Nagetieren?

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„Für eine Kuchenform mit 26 cm sind vier Gramm Gras mehr als genug", sagt Tillart. „Ein Gramm pro Person ist die Faustregel. Davon solltest du zumindest ein paar Stunden high werden."

Um die Wirkung zu intensivieren, merkt er an, solltest du Schokolade essen. „Schokolade aktiviert alle möglichen Neurotransmitter wie Anandamid, die gleiche Substanz, die dein Körper ausschüttet, wenn du bekifft bist. Dunkle Schokolade—mit mindestens 52 Prozent Kakao—verleiht jedem Marihuana-Rezept einen zusätzlichen Kick. Es macht jeden Trip noch intensiver."

Mit diesem Wissen im Hinterkopf musste ich jetzt nur noch herausfinden, wie ich etwas Essbares mit Gras herstelle, das auch tatsächlich, naja, essbar ist. Bei einem Käsestoast mit Gras haftet das Fett im geschmolzenen Käse perfekt am Cannabis, aber das Gras schmeckt wie Biomüll. Also fragte ich Pierre Wind, einen TV-Koch, dessen rastloses Auftreten suggeriert, dass er hin und wieder eine beruhigende Tüte vertragen könnte, nach ein paar Kochtipps.

„Zunächst solltest du keine schwitzigen, vorverpackten Käsescheiben verwenden", empfiehlt er mir. „Ein schöner reifer Bauernkäse schmeckt sehr gut. Die Brotwahl ist ebenso ausschlaggebend. Für einen noch besseren Käsetoast, kannst du auf die Außenseite auch eine Scheibe Käse geben. Mach dein Sandwich nicht in der Mikrowelle, sondern brate es in einer Pfanne mit ein bisschen Butter an—davon wird der Toast schön knusprig."

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Wind empfiehlt auch, die männlichen Pflanzen ein paar Minuten in die Mikrowelle zu stellen und sie dann wieder auskühlen zu lassen. Wenn sie wie getrocknete Kräuter aussehen, mahle sie mit einem Mörser oder mit einer Küchenmaschine und reibe das Pulver auf die Käsescheiben deines Toasts. „Mahle schwarzen Pfeffer darüber und schon kann's losgehen", sagt Wind.

Käseotast ist für die meisten von uns machbar, aber wie sieht es mit ambitionierteren Marihuana-Gerichten aus? Ich habe schon furchtbar eklige Versuche von Hasch-Omeletts gesehen. „Gib nicht dem Gras die Schuld", sagt Wind. „Fang mit den Grundlagen an: Mach einfach eine gute omelette baveuse."

Dabei handelt es sich um eine Omelett-Variante, die in Frankreich sehr beliebt ist. „Das ist einfach ein Omelett mit weichem Kern", erklärt Wind. „Für eine Portion vermenge einfach zwei Eier mit einem Schuss Sahne. Hacke sieben große Blätter klein, indem du sie zuerst aufrollst und der Länge nach aufschneidest. Gib sie mit ein bisschen Trüffelöl in einen Mörser und zermürbe sie solange, bis du einen glatten Brei hast. Mische die Eier hinein, würze alles mit Salz und Pfeffer und gieße die Eimischung in eine haftbeschichtete Pfanne mit einem Schuss heißem Öl."

Komm nicht in die Versuchung, die Eier in der Pfanne sofort umzurühren: Lass die Pfanne zuerst eine Minute auf der Herdplatte, ohne sie zu berühren, sagt Wind. „Dann schwenke die Pfanne wie ein Verrückter. Dadurch bindet die Mischung besser. Nachdem du die Pfanne 30 Sekunden geschwenkt hast, kannst du das Omelett wenden. Aber koche es nicht zu lange, es sollte innen noch flüssig sein."

Aber wieso bei Omeletts belassen? Schwenke deine Gnocchi in Haschbutter oder mische ein Stück davon in deinen Bulletproof Coffee. Wenn du noch mehr Inspiration brauchst, wirf einen Blick auf unsere Rezepterubrik.