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Tee

Eine Jugendliche hat von Grüntee Hepatitis bekommen

Nachdem eine 16-Jährige einige Monate lang drei Tassen Grüntee pro Tag getrunken hatte, wurde sie mit einer schweren Leberentzündung ins Krankenhaus eingeliefert.
Phoebe Hurst
London, GB
Foto von Frans Schouwenburg via Flickr

Grüntee ist schon seit einer Weile das Heißgetränk der Wahl von Detoxern und jenen, die sich von den Fesseln von Kaffee lösen wollen. Grüntee hat keine Kalorien, ist natürlich und grün. Was könnte man daran nicht mögen?

Naja, eigentlich gibts da einiges. Wir haben es mit einem klassischen Fall von Gutes Zeug, das jetzt doch schlecht für dich ist zu tun. Ärzte warnen, dass Grüntee zu Leberschäden führen könnte, nachdem eine Jugendliche von dem Kräutergetränk Hepatitis bekam.

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Laut eines aktuellen Berichts in der medizinischen Fachzeitschrift BMJ Case Reports suchte die 16-Jährige erstmals einen Arzt auf, nachdem sei „einige Monate" drei Tassen Grüntee pro Tag getrunken und sich über Übelkeit, Schwindelgefühl und Gelenkschmerzen beklagt hatte. Der behandelnde Arzt diagnostizierte bei ihr eine Harnwegsinfektion und schickte sie mit Antiobiotika nach Hause.

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Aber nach nur zwei Dosen des Medikaments bekam das Mädchen Ikterus und ihre Haut und ihre Augäpfel wurden gelb.

Die Jugendliche wurde in die Notaufnahme eines Krankenhauses in Birmingham gebracht, wo man herausfand, dass sie Hepatitis hatte. Sie sagte den Ärzten, dass sie weder Alkohol noch Drogen konsumiert hatte, dass sie auch nicht verreist war oder eine Bluttransfusion hatte—typische Aktivitäten, die zu einer solchen Entzündung der Leber führen können.

Sie hatte jedoch online chinesischen Grüntee bestellt.

„Ich habe Grüntee übers Internet gekauft, um Gewicht zu verlieren. ich habe zwei Boxen mit je 100 Teebeuteln gekauft und einige Monate etwa drei Tassen pro Tag getrunken. Ich hatte bis dahin nur wenige Pfund verloren, aber dann bekam ich furchtbare Schmerzen in den Gelenken und mir wurde schwindlig und übel", sagte das Mädchen zu den Autoren des Berichts.

Nachdem die Ärzte die Teebeutel untersuchten hatten, stellten sie fest, dass sie Camellia sinensis enthielten, eine Pflanze, aus der Grüntee gemacht wird und die bereits in der Vergangenheit mit Leberentzündungen in Verbindung gebracht wurde.

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Das Mädchen wurde durch einen Tropf mit Flüssigkeiten und Medikamenten versorgt, um die Schwellung ihrer Leber zu verringern. Nach ein paar Tagen konnte sie das Krankenhaus wieder verlassen.

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„Ich hatte Angst, als ich in das Krankenhaus eingeliefert und auf alle möglichen Dinge getestet wurde. Ich verstand nicht wirklich, was vor sich ging. Heute blicke ich zurück und bin mir sicher, dass es am Tee lag. Ich hab nie irgendetwas anderes genommen und es fing alles an, als ich den Tee trank", fügte sie hinzu.

Im Bericht in BMJ Case Studies wurde angemerkt, dass es bereits andere Fälle gegeben hat, in denen Grüntee die Ursache von Hepatitis war, aber dass es oft an Produkten lag, die dem Tee zugefügt wurden und nicht an den Blättern, die für den Schaden verantwortlich waren.

In einer recht ominösen Schlussfolgerung schrieben die Autoren: „Die Verwendung von Kräuter-Heilmitteln ist lückenhaft dokumentiert, die Verbreitung von Klinikern zu wenig anerkannt."

Ein doppelter Macchiato mit extra Schlagsahne mag zwar direkt auf die Hüften schlagen, aber zumindest bleibt die Leber intakt.