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NBA-Schiedsrichter hat sein Coming-out—nach schwulenfeindlichen Beleidigungen von Rondo

Vor zwei Wochen tickte Rajon Rondo komplett aus und nannte den Schiedsrichter Bill Kennedy eine „verfickte Schwuchtel". So pervers es klingt: Sein Homophobie-Anfall könnte Kennedy und der NBA sogar geholfen haben.

Am 3. Dezember wurde Rajon Rondo in der Partie zwischen seinem aktuellen Team, den Sacramento Kings, und einem seiner früheren Teams, den Boston Celtics, des Feldes verwiesen. Referee Bill Kennedy gab erst ein technisches Foul, wahrscheinlich weil sich Rondo darüber beschwert hatte, dass ein Foul gegen die Kings gepfiffen worden war. Dann ging Kennedy auf die andere Seite des Spielfeldes, womöglich um die Wogen zu glätten. Doch nicht mit Rondo, der noch immer so sauer über das technische Foul war, dass er sich Richtung Kennedy schlich und ihn penetrant-bedrohlich anstarrte. Daraufhin verhängte Kennedy ein zweites technisches Foul und schickte Rondo vorzeitig zum Duschen. Leider verlor Rondo jetzt komplett die Beherrschung und beschimpfte den Referee unter anderem als „verfickte Schwuchtel".

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Die NBA untersuchte den Vorfall und sperrte Rondo für ein Spiel, weil er sich „abfällig und beleidigend" gegenüber einem Spieloffiziellen geäußert und zudem das Spielfeld nicht schnell genug verlassen hatte. Jetzt hat sich rund zwei Wochen später Bill Kennedy zu Wort gemeldet und gesagt, dass er schwul ist.

Ich bin stolz darauf, NBA-Referee zu sein und ich bin stolz darauf, ein schwuler Mann zu sein. Ich trete in die Fußstapfen von all denen im Sportbereich, die mit ihrem Coming-out junge Athleten und Athletinnen ermutigen wollten, sich nicht für das, was sie sind, zu schämen.

Kennedy ist seit 18 Jahren Referee in der NBA.

Gestern hat Rondo auf Twitter das Wort ergriffen und eine Pseudo-Entschuldigung rausgehauen.

My actions during the game were out of frustration and emotion, period!
— Rajon Rondo (@RajonRondo) December 14, 2015

They absolutely do not reflect my feelings toward the LGBT community. I did not mean to offend or disrespect anyone.
— Rajon Rondo (@RajonRondo) December 14, 2015

Zum Mitschreiben: Als Rondo den Referee als „verfickte Schwuchtel" beschimpfte, tat er das aus Frust und weil er emotional war. Er nannte Kennedy nicht „verfickte Schwuchtel", weil er ein Problem mit Homosexualität oder der LGBT-Community im Allgemeinen hat, denn das wäre ja respektlos und beleidigend gewesen, was schließlich niemals die Absicht von Rondo war…

Und auch wenn es pervers klingt: Rondos Anfall von Homophobie könnte Bill Kennedy—und der NBA—am Ende sogar geholfen haben.