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Wasserball-Star wird von Berliner Polizei mitgenommen—weil er sein Schwimmbad-Ticket vergessen hatte

Die Situation eskalierte, auch weil der französische Nationalspieler kein Deutsch spricht und der Bademeister nur „berlinerisch". Selbst die Polizei redete auf die Bad-Aufsicht ein—vergebens.
Foto: Imago

Vielschwimmer kennen das: Man kommt zum Schwimmbad, grüßt noch das Badpersonal an der Kasse und merkt dann erst, dass man seine Zehnerkarte oder gar das Jahresabo vergessen hat. Aber was tun? Wie man es nicht machen sollte, zeigte Remi Saudadier, französischer Wasserball-Nationalspieler und Verteidiger beim deutschen Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04. Der fand kurz vor Trainingsbeginn seines Berliner Klubs in einer Schwimmhalle im Stadtteil Schöneberg ebenfalls seine Zutrittskarte nicht—und übersprang einfach das Drehkreuz. Grund genug für die Bad-Aufsicht die Polizei zu rufen, wie die B.Z. berichtet.

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Remi #Saudadier von den Wasserfreunden #Spandau von #Polizei abgeführt, weil er beim Training kein Ticket hattehttps://t.co/Tq6uDf7cOH pic.twitter.com/jhLgE9rbtC
— BZ Berlin B.Z. (@bzberlin) 4. Januar 2017

Wie die Zeitung schreibt, kennt man im Bad den Olympia-Teilnehmer und weiß von seiner aktiven Zugangskarte, doch der Bademeister untersagte dem Spieler ohne diese mit dem Team zu trainieren. Anschließend sei die Situation „eskaliert". Auch weil Saudadier kein Deutsch spreche und die Bad-Aufsicht „nur berlinerisch". Spandaus Manager Peter Röhle und Trainer Petar Kovacevic diskutierten mit Bad-Aufsicht und der herangerückten Polizei am Beckenrand. Mittendrin der bis auf die knappe Badehose entkleidete 1,98 Meter große und 105 Kilo schwere Verteidiger.

Laut B.Z. bestand der Herr der Bad-Aufsicht darauf, dass Remi die Halle verlässt, obwohl Management und sogar die Polizei auf den Herrn mehr als eine Stunde einredeten. Der Vorwurf der Bad-Aufsicht: Hausfriedensbruch und Erschleichen von Leistungen. Anschließend musste sich der Wasserball-Star wieder anziehen und die Halle verlassen—in Begleitung der Polizei. Der Manager des Klubs spricht von Schikane, Provokation und Schwachsinn. Die andere Seite sieht das nicht so: „Unser Mitarbeiter hat sich völlig korrekt verhalten. Die Bademeister können nicht alle Sportler, die entgeltfrei trainieren dürfen, kennen", wird Matthias Oloew, Sprecher der Berliner Bäderbetriebe, in der B.Z. zitiert.

Beim nächsten Training sollte Saudadier wieder dabei sein, da die Bad-Aufsicht den Wasserballer nun bestimmt kennt. Samstag muss der Rekordmeister zum Wasserball-Spitzenspiel beim Vizemeister ASC Duisburg ran—Gott sei Dank braucht er dort keine Eintrittskarte.