Wenn die beiden Erzrivalen Real Madrid und der FC Barcelona in der Primera División aufeinandertreffen, fiebern weltweit Fußball-Fans mit. Der Clásico ist eines der größten Ereignisse im Vereinsfußball. Vor dem nächsten Duell in einem Monat erhebt ein Schiedsrichter-Assistent nun schwere Manipulationsvorwürfe.Der Offizielle, dessen Identität bislang noch anonym ist, sei demnach dazu aufgefordert worden im Clásico die Heimmannschaft zu bevorzugen. Beim nächsten Clásico am 22. November spielt Real Madrid zu Hause. Auftraggeber war seiner Aussagen nach nicht irgendein dubioser Wettpate, sondern ausgerechnet das nationale Schiedsrichter-Komitee. Daraufhin reichte er eine Beschwerde bei der Anti-Korruptions-Behörde ein.Der Assistent gab an, dass zunächst ein Schiedsrichter, der das Spiel pfeifen sollte, kontaktiert worden sei. Ihm wurde klar gemacht, dass er das Spiel in einer Weise leiten solle, „welche den Interessen von einem der teilnehmenden Klubs abträglich sei—Barcelona." Dieser Schiedsrichter soll den Auftrag dann an den Assistenten weitergetragen haben, da dieser weniger im öffentlichen Fokus stehe.Das Duell der beiden Spitzenteams hat wegen der separatistischen Bewegung in Katalonien, die auch vom FC Barcelona unterstützt wird, eine besondere politische Brisanz. Inwiefern diese politischen Interessen und die angestrebte Bevorzugung des Nobelvereins aus der spanischen Hauptstadt Madrid mit den Manipulationsvorwürfen des Schiri-Assistenten zu tun haben, ist jedoch noch nicht klar. Ebenfalls mysteriös: Schiedsrichter in Spanien werden normalerweise kaum früher als eine Woche vor dem Anpfiff darüber unterrichtet werden, welche Spiele sie pfeifen.Die Aussagen des anonymen Schiri-Assistenten und die Aufarbeitung der Vorwürfe werden die Brisanz des Clásicos keineswegs mindern.