Diese Horrorgeschichten haben Nutzer von Dating-Apps erlebt
Alle Illustrationen: Ben van Brummelen

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Sex

Diese Horrorgeschichten haben Nutzer von Dating-Apps erlebt

"Ich bin mit einem Fremden in der Dusche, der gerade stirbt!"

Jemanden zu finden, mit dem man rummachen kann, war eigentlich immer schon recht einfach. Dank diverser Dating-Apps ist es heute noch einfacher. Aber wie bei allen Sachen im Internet kann es auch dort sehr schnell sehr düster werden. Fünf Menschen haben uns von schmutzigen, schockierenden und schlichtweg bedrohlichen Situationen erzählt, in die sie durch Online-Dating geraten sind. Alle Namen haben wir geändert

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Chris, 30 wurde beim Dreier fast chloroformiert

Einmal habe ich über eine Dating-App einen Dreier organisiert. Als ich dort ankam, gingen wir alle direkt unter die Dusche, um uns "aufzuwärmen". Das Ganze verlagerte sich schließlich ins Schlafzimmer. Alles lief super, bis ich merkte, dass meine beiden Partner versuchten, mich festzuhalten und zu fixieren. Das ist nicht wirklich mein Ding, ich bevorzuge es, selbst aktiv zu sein. Trotzdem wollten die beiden mich gewaltsam festhalten.

Plötzlich sagte einer der Typen sichtlich genervt "Na gut!", stand auf und ging in die Küche. Nachdem er dort einen Moment rumgepoltert hatte, kam er zurück und hielt einen feuchten Lappen in der Hand. Ich habe genügend Horrorfilme gesehen, um zu wissen, wenn mich jemand in die sexuelle Unterwürfigkeit chloroformieren will. Bevor ich ein Wort sagen konnte, kam er auch schon in schnellen Schritten mit dem Lappen auf mich zu.

Splitternackt stand ich auf, sprintete in die Küche und schnappte mir das größte Messer, das ich finden konnte. Dann rannte ich ins Badezimmer, wo meine Sachen waren. Ich zog mich an und steckte das Messer hinten in die Hosentasche. Da ich nicht für immer im Badezimmer bleiben konnte, schloss ich die Tür auf und ging zur Haustür, aber die beiden Typen blockierten mir den Weg – der eine noch immer mit dem feuchten Lappen in der Hand. Sie versuchten, mich davon zu überzeugen, dass ich überreagiere. Also sagte ich ihnen, dass sie mich ja vom Gegenteil überzeugen könnten, indem sie an dem Lappen schnüffeln. Stattdessen kamen die beiden jedoch wieder auf mich zu. Ich zückte das Messer und bedrohte sie damit. Danach hatten sie keine Wahl mehr und ließen mich gehen.

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Jasper, 23, hätte fast einen Mann sterben sehen

Weil ich in der Silvesternacht nicht geschlafen hatte, galt mein "Weniger herumvögeln"-Vorsatz für 2015 in meinem Kopf noch nicht wirklich. Also verabredete ich mich online mit einem Typen. Bei ihm zu Hause musste ich feststellen, dass sein Partner im Raum nebenan schlief. Währenddessen hatte mein Date aber schon das Poppers-Fläschchen gezückt.


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Irgendwann landeten wir in der Dusche, wo die ganze Sache schnell unangenehm wurde. Nach seinem gefühlt fünfzigsten Poppers-Zug brach mein Sexpartner nämlich zusammen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er mich an und begann, wild zu zucken. Mich überkam natürlich Panik und ich dachte mir: "Scheiße! Ich bin mit einem Fremden in der Dusche, der gerade stirbt. Was soll ich da der Polizei sagen?" Ich rief ihm zu, dass ich seinen Freund aufwecken würde, aber mit einem Kopfschütteln machte er deutlich, dass er das unter keinen Umständen wollte. Ich wartete noch ein paar Sekunden, nach denen er zum Glück wieder einigermaßen zu sich kam.

Mein Penis war derweilen schon zur Größe eines kleinen Hotdogs zusammengeschrumpft und ich hielt es für das Beste, wieder nach Hause zu gehen. Als ich mich anzog, kam der durch den ganzen Tumult aufgewachte Freund meines One-Night-Stands ins Bad. Ich stotterte ein paar Wörter und nahm danach die Beine in die Hand – in der Hoffnung, dass das bevorstehende Jahr angenehmere Überraschungen bereithalten würde.

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Le Strange, 32, bekam es mit einer Spinne und einem Pool voll Vanillesoße zu tun

Nach dem unschönen Beziehungsende mit meinem Freund Donald suchte ich bei Grindr nach Ablenkung. So lernte ich einen heißen Typen kennen, der laut eigener Aussage Militärpilot war und auf dem Stützpunkt vor der Stadt wohnte. Wir verabredeten uns, aber als er mich abholte, sah er direkt zehn Jahre älter aus als auf seinen Profilfotos. Weil ich es jedoch so dringend nötig hatte, stieg ich trotzdem ins Auto.

Bei der Fahrt zu seiner Wohnung gab er zu, nicht als Helikopterpilot, sondern als Koch zu arbeiten. Auch das ignorierte ich. Bei ihm ging es dann nicht sofort zur Sache. Nein, ich musste mir zuerst Coyote Ugly anschauen und mir dabei sein schreckliches Essen reinwürgen. Dann fiel mir auf, dass sich in dem großen Glasterrarium in der Ecke des Zimmers etwas bewegte. Ich fragte nach und er meinte ganz nonchalant: "Ach, das ist nur meine Spinne, die Vögel isst. Ihr Name ist Donald." Ich weiß nicht, was mir mehr Angst machte: Dass er eine Spinne besaß, die groß genug war, um ganze Vögel zu verspeisen. Oder die Tatsache, dass diese Spinne so hieß wie mein Ex-Freund. Anstatt jedoch schnellstens die Biege zu machen, entschied ich, mich einfach zu betrinken.

Als der Film vorbei war, drehte sich mein Grindr-Date plötzlich zu mir und sagte: "Babe, ich will dich einschmieren." Weil ich zu schockiert und betrunken war, um zu antworten, führte er sein Vorhaben etwas weiter aus: "Und zwar in einem Planschbecken mit Vanillesoße." Und schon zauberte er einen aufblasbaren Kinder-Pool hervor, in den ich mich reinlegte. Anschließend übergoss er mich komplett mit Vanillesoße. Sexuell gesehen hat mir das nichts gegeben, aber ich liebe Vanillesoße, also schlürfte ich einfach drauflos. Die Rückfahrt zu meiner Wohnung war dann geprägt von Stille, Reue – und Vanillegeruch.

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Benjamin, 26, machte sich für 80 Dollar richtig schmutzig

Ich war eine Zeit lang sexsüchtig und Dating-Apps halfen mir dabei, meine Triebe zu befriedigen. An manchen Tagen traf ich mich mit vier oder fünf verschiedenen Männern. Dazu kamen noch Dreier und schneller Mittagspausen-Sex.

Als ich während dieser Zeit mal total pleite war, überlegte ich, ob mich irgendjemand für Sex bezahlen würde. Kurz darauf lernte ich einen Typen kennen, der mir tatsächlich 80 Dollar anbot, aber nicht wirklich verraten wollte, was ich für das Geld machen musste. Laut seiner Aussage jedoch keinen Geschlechtsverkehr. Wir verabredeten uns noch für den gleichen Abend.

Bei ihm zu Hause bat er mich, meine Schuhe auszuziehen und in seinem matschigen Garten herumzulaufen. Ich folgte seinen Anweisungen und ging danach wieder ins Haus. Dann verlangte er, dass ich mit meinen nassen, schlammigen Füßen auf seinem Rücken herumlaufe. Als ich das tat, stöhnte er leise. Anschließend leckte er meine Füße wieder blitzeblank, kam dabei zum Orgasmus, stöhnte noch mal laut auf und drückte mir schließlich das Geld in die Hand. Ich zog meine Socken und Schuhe wieder an und eilte nach Hause. Zwar konnte ich mir jetzt wieder etwas zu essen kaufen, aber noch nie zuvor hatte ich mich so eklig gefühlt.

Alex, 26, fand heraus, dass Blut und Blowjobs nicht zusammenpassen

Während meiner Vorbereitungen auf ein Date fiel mir unter der Dusche plötzlich auf, dass Blut an meinen Beinen herablief. Bilder von Analprolapsen schossen mir in den Kopf, aber dann wurde mir klar, dass einfach nur meine Nase blutete – nach durchfeierten Wochenenden keine Seltenheit bei mir.

Kurz darauf empfing ich mein Date und wir legten direkt los. Wie sich herausstellte, war er viel zu dominant für mich und meine sexuellen Bedürfnisse schienen ihm egal zu sein. Als ich ihm einen blies, bekam er auf einmal einen panischen Blick.

Der Grund dafür: Blut schoss von meiner Nase direkt auf seinen Penis. Den Rest des Abends war ich dann damit beschäftigt, den Typen davon zu überzeugen, dass er jetzt nicht HIV-positiv war. Ich hatte mich nämlich erst testen lassen und bin sowieso nicht der Typ für ungeschützten Geschlechtsverkehr.

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