Einschaltung im öffentlichen Interesse: Österreich geht es scheiß gut
Grafik: VICE Media

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Schon wieder Wahlen!!!

Einschaltung im öffentlichen Interesse: Österreich geht es scheiß gut

Ein großer Teil der Österreicher trifft seine Wahlentscheidung in der festen Überzeugung, dass es mit dem Land den Bach runter geht. Hier ein paar Beweise, dass das Schwachsinn ist.

"Früher woa ma a Insel der Ruhe. Jetzt is oasch do. Dreck homma do, Oasch homma do, oasch is do!" Diese Worte eines mittel- bis starkalkoholisierten Mannes in einer 1994 erschienenen Episode der Alltagsgeschichten bezogen sich damals zwar eigentlich auf sein Heimatviertel Kaisermühlen. Aber in gewisser Weise stehen sie für viel mehr: Sie sind Symbol für die unter uns Bewohnern der Republik Österreich weit verbreitete Grundüberzeugung, dass unser einst sehr schönes Heimatland langsam aber sicher in den sprichwörtlichen Arsch geht.

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Heute, 23 Jahre nach Entstehen dieser Aufnahmen, hat dieser Pessimismus unter den Österreichern Ausmaße ausgenommen, die Wahlen entscheiden können: Forscher betonen immer wieder, dass Menschen mit Zukunftsängsten dazu neigen, rechtspopulistische Politiker zu wählen – und noch nie waren mehr Österreicher davon überzeugt, dass die Situation im Land immer schlechter wird.

Etwa die Hälfte der Österreicher erwartete Anfang dieses Jahres, dass sich die Lebensqualität im Land in den nächsten fünf Jahren verschlechtert. 2016 überwog der pessimistische Blick auf die Zukunft des Landes einer Umfrage zufolge mit Sage und Schreibe 67 zu 9 Prozent – 75 Prozent der negativ eingestellten Befragten machten dabei übrigens Zuwanderung für die Probleme verantwortlich.

Es mag angesichts des seit gefühlt einer Million Jahren in der österreichischen Seele verankerten Pessimismus naiv wirken. Aber vielleicht hilft es manchen Schwarzmalern vor der Wahl ja noch, sich einfach mal ein paar Fakten zur Situation in Österreich reinzuziehen.

Denn auch, wenn das Land zweifelsfrei seine Problembereiche hat – hohe Steuerbelastungen, steigende Mieten oder einen reformbedürftigen Bildungssektor –, schaut die Situation im Großen und Ganzen ziemlich gut aus. Also, richtig gut. So richtig, richtig scheiß gut, mit zwei Daumen nach oben und positiver Tendenz in den meisten wichtigen Bereichen. Hier ein paar Fakten, die den einen oder die andere vielleicht wieder mittelfristig zum Optimisten machen.

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Auch eine positive Sache: In Österreich werden sehr süße Hundebabys gezüchtet


  • Österreich ist laut einer weltweiten Studie von Boston Consulting aktuell der Staat mit der vierthöchsten Lebensqualität.
  • Laut der selben Studie ist Österreich auch im Spitzenfeld, wenn es um die Umverteilung des Wohlstands geht. Die Republik versteht es demnach "in besonderer Weise, die starke Wirtschaftsleistung auch in Wohlergehen für die Bevölkerung umzuwandeln."
  • Die österreichische Wirtschaft wächst aktuell so unerwartet schnell, dass die Prognosen mehrfach nach oben korrigiert werden mussten: 2017 wird Österreich erstmals seit 2013 ein besseres Wirtschaftswachstum erreichen als der Durchschnitt der Eurozone und dabei auch Deutschland hinter sich lassen.
  • Nach mehreren Krisenjahren am Arbeitsmarkt sinkt die Arbeitslosigkeit seit Monaten wieder stark, und zwar in allen neun Bundesländern: Ende September waren im Vergleich zu 2016 um 4,3 Prozent weniger Personen ohne Job.
  • Im Juli 2017 waren mehr als 3,7 Millionen unselbständige Arbeitnehmer in Österreicher registriert – so viele wie nie zuvor.
  • Im letzten Jahr wurden 77.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
  • Die Jugendarbeitslosigkeit geht noch stärker zurück als die in anderen Sektoren – im letzten Jahr sank sie um 14,6 Prozent.
  • Der Sommertourismus hat 2017 neue Höhen erreicht: Zwischen Mai und August gab es in Österreich knapp 56 Millionen Nächtigungen – fast 5 Prozent mehr als im Vorjahr.

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