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Das passierte, als eine Künstliche Intelligenz Meerschweinchen taufen sollte

Die KI hatte zwar keine Ahnung, was ein Meerschweinchen überhaupt ist, bewies bei der Namensgebung aber großartigen Wortwitz.
Foto: Portland Guinea Pig Rescue

Längst sind Künstliche Intelligenzen zu einem wichtigen Helfer in unserer hoch technologisierten Welt geworden. Sie steuern selbstfahrende Autos, helfen Wissenschaftlern bisher unlösbare Fragen zu beantworten oder beseitigen für Google und Facebook Terrorpropaganda in sozialen Netzwerken.

Doch manchmal lässt sich der denkfaule homo sapiens auch bei ganz banalen Aufgaben von der automatisierten Denkkraft unterstützen. Zum Beispiel bei der Frage: "Wie nenne ich mein Meerschweinchen?"

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Mit genau diesem Problem wollte man bei der Portland Guinea Pig Rescue (PGPR) anscheinend keine wertvolle Zeit mehr verschwenden. Jeden Tag kommen bei der Tierschutzorganisation zahlreiche neue Meerschweinchen an – so viele, dass die Non-Profit-Organisation aus Oregon am Rande der Belastungsgrenze angekommen ist. Also ist schnelles Handeln gefragt, auch bei der Namensvergabe. So entschied man sich, die Auswahl der Namen einem neuronalen Netzwerk zu überlassen – und die Ergebnisse sind ziemlich unterhaltsam.

Foto: Portland Guinea Pig Rescue
Foto: Portland Guinea Pig Rescue

In Sachen Wortwitz ist die KI dem Menschen dabei mehr als ebenbürtig. Shane freute sich vor allem über "Fuzzable" (Dt. in etwa "fusselbar") oder "Snifkin" (Dt. in etwa "Schnüffelsippe"), weil sie die "Quintessenz" des Meerscheinchenseins widerspiegelten. Auf ihrem Blog hat sie eine Liste der fluffigsten Namen veröffentlicht – inklusive einiger misslungener Namensgebungen wie Fusty ("verstaubt") oder Mucky ("schmutzig").

Die Umbenennung hat übrigens auch einen ernsten Hintergrund: Oft bekommen neu eingetroffene Tiere einen neuen Namen, damit sie schneller wieder adoptiert werden. Auf der Website des PGPR stehen mittlerweile die ersten von der KI umbenannten Tiere zur Adoption frei.


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Programmiert wurde die KI von Wissenschaftlerin Janelle Shane, die vom PGPR eine Liste mit einigen Hundert Namen vorgelegt bekam. Shane griff dabei auf das neuronale Netzwerk char-rnn zurück, das Andrej Karpathy von Open AI open-source zur Verfügung stellt.

"Ich fütterte das neuronale Netzwerk mit über 600 Namen und ließ es sich selbst trainieren, weitere auf der Liste basierende Namen zu erstellen. Es bildete dann eigene interne Regeln, welche Buchstaben und Buchstabenkombinationen durch und durch meerschweinchenkonform sind", so Shane gegenüber Gizmodo.

Der künstliche intelligente Namensgenerator habe sie dabei nur wenige Minuten Arbeitszeit gekostet. "Ich musste nur ein bisschen an den Trainingsparametern schrauben."

Auf ihrem Blog zeigt sich die Forscherin begeistert, wie großartig das neuronale Netzwerk seinen Job meistert, obwohl der Algorithmus überhaupt nichts darüber weiß, was diese süßen pelzigen Nager, die es hier tauft, überhaupt sind. Der Begeisterung über "Buzzberry" und all die anderen fluffigen Namen schließen wir uns an.