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Videopremiere

“Roll Deep” von Skinny Stylus ist heute das beste Musikvideo der Welt

Der Zürcher Skinny Stylus ist auf dem Trapfilm hängengeblieben. Wir haben den Videobeweis.

Skinny Stylus ist einer der jungen Schweizer Rapacts, die als Botschafter der Trapwelle aus Übersee bezeichnet werden können. Bereits sein erstes Mixtape Nie Meh Broke, das 2016 erschienen ist, war in Bezug auf Vorgehensweise, Klangbild, Style und Gesamtästhetik eine Schweizer Version dessen, was in den USA seit einigen Jahren modernen Rap ausmacht. Dabei tritt Skinny Stylus nicht nur als Rapper in Erscheinung, sondern produziert das meiste auch gleich selbst. Ende Mai dieses Jahres hat der selbsternannte "Züri Loy" nun sein Gratisalbum Tüfelsfrucht Vol. 1 rausgebracht, das an derselben Stelle anknüpft. Wir premieren heute sein neuestes Video zum Song "Roll Deep" aus eben diesem Album. Ausserdem haben wir dem Youngster ein paar Fragen gestellt, die er uns aus dem Wiederholungskurs der Schweizer Armee beantwortet hat.

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Noisey: Du bist im Moment im jährlichen WK der Armee. Hast du überhaupt Zeit für ein Interview oder bist du voll und ganz ausgelastet?

Skinny Stylus: Naja, wie das halt so ist in den grünen Ferien. Wir sind hier hauptsächlich damit beschäftigt, unser Camp in Schwung zu halten: Aufräumen, putzen und Wache stehen. Das sind in etwa die Arbeiten, die es zu erledigen gibt. Und ja, es gibt schon ab und zu mal eine kleine Pause von all den Tätigkeiten, um kurz ein Interview zu geben.

Hast du deinen Kameraden im Militär deinen Sound gezeigt? Was halten sie davon?
Ich bin nicht so der Typ, der das allen unter die Nase reibt. Aber da ich für das Openair St. Gallen, an dem ich einen Gastauftritt habe, ein Urlaubsgesuch einreichen musste, haben das dann doch die meisten mitbekommen. Die Reaktionen waren unterschiedlich: Die einen feiern es und ihnen gefällt, was ich mache. Dann gab es aber auch andere, die eher ihre Mühe mit dieser Art von Musik haben. Das ist ja nicht nur im Militär, sondern auch in der Gesellschaft oder in der HipHop-Szene so. Damit kann ich leben.

Du stehst für eine neue Generation, die ein neues Verständnis von HipHop mitbringt. In den USA gibt's einen offen ausgetragenen Generationenkonflikt, in welchem Acts wie Lil Yachty, Lil Uzi Vert und viele andere von den Älteren als dumm und unwissend bezeichnet werden. Wie stehst du dazu?
Ich verfolge diesen Konflikt. Ich finde ihn unterhaltsam und witzig. Es ist aber nichts Neues. Immer wieder stören sich die älteren Generationen daran, wie die jüngeren Generationen HipHop leben und interpretieren. Das war doch schon immer so und wird wahrscheinlich auch immer so bleiben. Egal in welcher Epoche oder in welchem Land. Es war schon Mitte der 90er-Jahre in den USA so und so ist es auch 2017 in der Schweiz manchmal.

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Spürst du etwas davon?
Ich persönlich nicht und ich wurde bis anhin mit diesem Konflikt auch nicht wirklich konfrontiert. Das hat sehr wahrscheinlich auch damit zu tun, dass ich mit meinem Jahrgang – ich wurde 1990 geboren – auch ein wenig zwischen den Polen stehe. Ich habe Liebe und Verständnis für beide Seiten. Obwohl ich mit den "alten Werten" aufgewachsen bin, stehe ich halt auch für die moderne Auslegung. Vielleicht habe ich auch deswegen noch nie gross gehatet. Natürlich gibts in den Kommentaren zu meinen Songs auch Leute, die scheisse finden, was ich mache. Aber das passiert dann meistens in der Anonymität des Internets.

Das Video zu deiner Single "Roll Deep" feiert heute bei uns Premiere. Kannst du was zu diesem Song sagen?
Ich habe den Song, wie die meisten Tracks auf dem neuesten Projekt, selbst mitproduziert. Das Instrumental ist eine Collabo mit dem jungen Produzenten Yung Dudu, mit dem ich sehr oft zusammenarbeite. Der Song ist quasi der Soundtrack, um mit seinen Leuten raus zu gehen und umher zu ziehen. Und es soll Leute dazu ermutigen, ihr Ding im Untergrund durchzuziehen und daran zu glauben, dass alles möglich ist.


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