Diese Aktivistin kämpft in ihren Fast-Food-Restaurants für Transgender-Rechte

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Fast Food Week

Diese Aktivistin kämpft in ihren Fast-Food-Restaurants für Transgender-Rechte

40 Angestellte in ihren sechs El Pollo Loco-Filialen in L.A. sind Transgender und ein Viertel davon arbeitet mittlerweile in Management-Positionen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei MUNCHIES US.


Beim Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter denkt man wahrscheinlich nicht zuerst an die Fast-Food-Industrie. Doch Michaela Mendelsohn will genau das ändern. Sie ist eine Transgender-Aktivistin und Geschäftsführerin der Pollo West Corp., der größten "El Pollo Loco"-Franchisegruppe in Südkalifornien. 40 Angestellte in ihren sechs El Pollo Loco-Filialen im Großraum L.A. sind Transgender und ein Viertel davon arbeitet mittlerweile in Management-Positionen.

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Michaela Mendelsohn | Alle Fotos: Eva Verbeeck und Robert Carr

"Fünfzig Jahre lang war ich einer dieser Overachiever-Business-Machos", sagt Mendelsohn. "Ich war so gut in dieser Rolle, dass ich ein paar Jahre brauchte, bis ich mein neues Ich endlich verstanden hatte. Unterdrücken konnte ich es nicht mehr." Ihre Transition war nicht einfach, aber als sie und ihre Familie ihre neue Identität akzeptiert haben, wurde ihr klar, dass sie ihre Position in der Fast-Food-Branche nutzen könnte, um anderen zu helfen.

Seitdem hat sie viel getan, um Trans-Personen neue Möglichkeiten zu bieten: Sie gründete eine Nonprofitorganisation, Trans Can Work, die bereits über 50 Trans-Personen geholfen hat, einen Job zu bekommen. Außerdem arbeitet sie aktiv mit der Gastronomieverband von Kalifornien zusammen, um auch andere Firmen und Restaurants in ihren Kampf für Genderinklusion an Bord zu holen. Sie setzt sich außerdem für ein neues Gesetz in Kalifornien ein, dass für alle Unternehmen Inklusionstraining verpflichtend machen würde.

Jessie

"Wenn ich hier arbeite, fühle ich mich als Mensch", sagt Jessie. Sie ist Managerin eines El Pollo Loco-Restaurants in Harvard Heights in L.A. "Ich arbeite jetzt seit einem Jahr und zwei Monaten hier und fühle mich frei." In vorherigen Jobs wurde sie wegen ihrer Geschlechtsidentität psychisch und körperlich misshandelt, einmal stach jemand mit einem Messer auf sie ein. Obwohl es eine schwierig war, hat sie sich nicht unterkriegen lassen. "Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, dass auch Transgender an einem normalen Ort arbeiten können und das hart – solange man uns auch einarbeitet."

Angela

Angela ist noch neu im El Pollo Loco-Team und hat eine ganz eigene Geschichte. "Bis ich zwölf war, lebte ich in Oaxaca in Mexiko. Das ist eine der wenigen Städte in Mexiko, wo es drei Geschlechter gibt. Für uns ist das normal." Als sie in die USA kam, war es schwierig für sie, aber darüber redet sie nicht gern lang und breit. "Ich liebe die Arbeit hier. Ich habe viele Stammkunden, weil ich so nett zu allen bin. Wir sind ein tolles Team und das spüren unsere Kunden."

Trotz all des Erfolges, den Michaela Mendelsohn mit ihrer Gruppe aus Franchiserestaurants hat, ist ihr bewusst, dass noch viel getan werden muss, damit es in der Fast-Food-Branche gerechter zugeht. "In großen Unternehmen wird langsam richtiges Training angeboten, aber nur wenige ihrer Läden gehören auch direkt der Firma", erzählt sie. "Die brauchen Menschen wie uns, die auch mit den Franchise-Gruppen arbeiten und alle an Bord holen. Wir hoffen, dass daraus eine nationale Bewegung wird. Wir freuen uns über jede Fast-Food-Kette, die daran teilhaben möchte."