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Kaum zu glauben, dass diese Steinlandschaften von einem Computer generiert wurden

Das hier sind keine schnöden Geröllhaufen: Es ist die perfekte Symbiose aus hochmoderner Software, mächtigen Grafikkarten und einer Foto-Technik aus dem 19. Jahrhundert.

Die spitzen Kanten und glatten Oberflächen, die hier so schön im Sonnenlicht leuchten, sehen fast schon zu gut aus, um wahr zu sein. Doch tatsächlich wurden diese verblüffend realistischen Steine am Computer geschaffen.

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Hinter der adretten Geröll-Landschaft steckt der Grafikdesigner Rense de Boer. Nachdem er viele Jahre lang als Digital Art Director für den Battlefield-Entwickler DICE gearbeitet hatte, wollte er die Grenzen der Echtzeit-Grafik austesten, wie er gegenüber Motherboard in einer E-Mail erklärt. Diesen Vorstoß unternahm er nicht mit einem großen Studio im Rücken, sondern auf eigene Faust. Seine Motivation: "Bis an die Grenzen des Möglichen zu gehen, oder wenigstens eine neue Herangehensweise der Spieleentwicklung zu testen, um zu sehen, wie weit man damit kommt".

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Für seine fotorealistische Computer-Landschaft nahm de Boer erst mal fünf Tage lang Bilder von echten Steinen auf. Dann baute er sie im Videospiel-Tool Unreal Engine nach. Dazu nutzte er eine Technik, die schon über hundert Jahre alt ist: die Photogrammetrie. Dabei wird die dreidimensionale Form eines Objekts anhand von verschiedenen Fotos aus unterschiedlichen Blickwinkeln nachgebildet. "Pflanzen und Bäume werden Blatt für Blatt geschaffen, so bekommen sie die nötige Tiefe, damit die Welt real und glaubwürdig wirkt", erklärt de Boer.


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Der Grafikkartenhersteller Nvidia stellte de Boer die GPUs bereit, mit denen er die Steine erstellte: zwei Geforce 1080 Tis. De Boer bezeichnet sein Projekt als Experiment, das die Möglichkeiten von Software und Hardware ausreizt. "Momentan arbeite ich an einer neuen Demo-Umgebung: ein sehr detaillierter nordischer Wald, der in Echtzeit erkundet werden kann", sagt er. "Die Inhalte, die dabei entstehen, sollen eines Tages zu einem richtigen Spiel zusammengefügt werden." De Boer meint, dass sein bespielbarer Wald schon Ende des Jahres auf Steam verfügbar sein könnte. Wir freuen uns schon jetzt darauf, bei der Walderkundung über ein paar hyperrealistische Steine zu stolpern.