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Klicke dich jetzt durch eine interaktive Sound-Map aller menschlichen Gefühle

Sie klingt, als wärst du in eine Orgie hineingeplatzt.
Interaktives Soundboard

Manche Ausdrücke lassen sich weder im Duden finden, noch buchstabieren, obwohl sie jeder kennt. Zum Beispiel dieses selige Awww, wenn dir jemand ein flauschiges Hundewelpen auf den Arm legt. Oder das scharfe Ffftt!, wenn du in eine Reißzwecke trittst.

Die emotionale Palette von Seufzern, Stöhnen und Schreien haben nun internationale Forschende unter der Leitung University of California systematisch erkundet. Das Ergebnis ist eine interaktive Website mit einem Soundboard menschlicher Gefühle, geordnet nach Stimmungen wie Zufriedenheit, Verwirrung, Wut. Wenn du mit der Maus über die Website fährst, bekommst du automatisch die Sounds zu hören – ein Chor aus Oohs und Aahs, als wärst du in eine Orgie hineingeplatzt.

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Wer einen Vortrag in der Schule oder in der Uni hält, könnte mit diesen Sounds gewiss sein eingeschlafenes Publikum wach rütteln. Die vier Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hatten bei ihrer Forschung aber ein anderes Ziel vor Augen. Sie wollten herausfinden, wieviele klar abgegrenzte Emotionen durch Laute zum Ausdruck gebracht werden können. Ihre Ergebnisse haben sie im Dezember 2018 im Fachjournal American Psychologist veröffentlicht.


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Für ihr Experiment nahmen sie 2.000 Hörproben von 56 Menschen aus den USA, Indien, Kenia und Singapur auf. Anschließend ließen die Forschenden die Aufnahmen 1.000 Menschen analysieren, die sie über die Amazon-Plattform Mechanical Turk rekrutierten. Die Teilnehmenden ordneten die Aufnahmen 24 Emotionen zu, darunter Belustigung, Wut, Verachtung, Lust, Angst oder Schmerz. Dadurch entstand für jedes Geräusch ein Prozentwert, der angibt, zu welchem Anteil welche Gefühlsregung herauszuhören war.

Eine Hörprobe, die zentral im Feld "Ecstasy" liegt, wurde beispielsweise zu 33 Prozent als Ekstase und zu 33 Prozent als Erleichterung interpretiert. Zu je 8 Prozent sollen in der Hörprobe auch Zufriedenheit, Enttäuschung, Ekel und Bedrängnis zu hören sein. Für die interaktive Soundkarte wurden noch weitere Hörproben aus YouTube-Videos ausgewählt und Gefühlen zugeordnet.

"Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig die emotionalen Ausbrüche sind, mit denen wir unsere Emotionen zum Ausdruck bringen", schrieb der Hauptautor der Studie, Alan Cowen, in einer Pressemitteilung. "Sie sind nur schwer vorzutäuschen und unsere Freunde, Kolleginnen und Liebsten brauchen sie, um unsere wahren Gefühle zu lesen."

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