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Die Videos des Pathé-Archivs zeigen futuristische Erfindungen der Vergangenheit

Das britische Pathé-Filmarchiv öffnet seine Schatztruhe mit Aufnahmen futuristischer Gefährte aus der Zeit unserer Ureltern.
Die erste fliegende Plattform, gebaut 1955 von der US Navy. Bild: British Pathé

Wer schmunzelt nicht gerne über die Zukunftsvisionen früherer Generationen. Zwar werden wir vor unseren Enkeln genauso ulkig dastehen mit manch einer Erfindung unserer Gegenwart, aber bis dahin können wir uns getrost über unsere Ahnen amüsieren. Zum Beispiel auf der Youtube-Seite des British Pathé, eines der namenhaftesten und ältesten Institutionen der britischen Musik- und Filmindustrie.

Freundlicherweise haben sie jetzt gerade Ihre vollständige Sammlung alter Filmaufnahmen online gestellt. Eine echte Schatztruhe mit 85,000 Videoclips aus den Jahren 1896 bis 1976. Neben erwartbaren Klassikern wie Interviews mit Überlebenden der Titanic, Nachrichten aus Hiroshima und Marilyn Monroe's Tod gibt es eine wundervolle Sammlung mit Aufnahmen von früheren Erfindungen, die die technologischen Wundervisionen Ihrer Zeit präsentieren. Und wie ähnlich die Träume von Oma und Opa den unsrigen waren!

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Teil der Träumerein von Morgen war schon immer das fliegende Auto. Hier eines aus Italien von 1949, das mit Propellerantrieb bis zu 320 km/h schnell fliegen konnte.

Sechs Jahre später stellte die US Navy Ihre „Fliegende Plattform“ vor, eine Art Retro-Hoverboard, von zwei gegenläufigen Propellern angetrieben und vom Piloten durch Gewichtsverlagerung gesteuert. „Leider“, erklärt uns der Sprecher, „wurde die Entwicklung aufgegeben, weil das Gefährt nur begrenzt kampftauglich ist und zu langsam und zu dicht über dem Boden fliegt.“

Dieser Hoverscooter aus dem Jahr 1960 schaffte es dagegen nicht einmal vom Boden abzuheben. Der fliegende Rasenmäher erhebt sich gerade mal wenige Zentimeter vom Boden bzw. vom Teich.

Flugzeuge, die mit Muskelkraft schweben, sind noch heute der Gegenstand von Forschung und Entwicklung. Eines der ersten flog Erwin Zaschka 1934 auf dem Tempelhofer Flughafen in Berlin. Und er schaffte es trotz starker Beine nicht höher als 20 Meter. Ähnlich erging es auch diesem Piloten im Jahre 1960:

Als neueste Idee für ein "Mondfahrzeug" wurde 1966 eines der ersten Jetpacks vorgestellt. Dumm nur, dass man ohne Luft (wie auf dem Mond) auch keinen Jet erzeugen kann. Auf einer erdlichen Rennbahn dagegen machte das Ding aus seinem Nutzer eine recht elegante Luftnummer:

Am schönsten finde ich das fliegende Kanalisationsrohr, von 1957. Eigentlich nicht viel mehr als eine „Turbine in einer Röhre“, beschreibt der Nachrichtensprecher die Kiste als „Zukunft der Luftfahrt“, weil sie aufgrund ihrer Senkrecht-Turbine nur wenige Meter Piste für Start und Landung brauchte.

Neben den Luftfahrzeugen der Zukunft gibt es in der Pathé-Sammlung auf Youtube ein Regenschirm-Radio, das erste Mobiltelefon Englands, und ein Zusammenschnitt der allerersten Helikopter. Dieses Archiv fordert zum stundenlangen Schmökern auf, und beweist neben der Schönheit der Zukunft vor allem eins: Menschlicher Erfindergeist kann Selbstironie zu jeder Zeit erfolgreich trotzen.