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Forscher beweisen den Glauben an Übernatürliches

Eine neue Studie zeigt, dass Menschen an Übernatürliches glauben, wenn sie sich den beeindruckenden Mächten der Natur unterworfen fühlen.

Bringt dich dieses Bild dazu an Dämonen zu glauben? Foto: NPS

Kein Wunder, dass die Leute sagen, der Grand Canyon ist von Geistern heimgesucht: Wenn man majestätische Wasserfälle, Schluchten und andere atemberaubende Naturanblicke sieht, kann dich schnell der Glaube an übernatürliche Phänomene wie Geister, Dämonen und Engel heimsuchen. Zumindest besagt das eine neue Studie von Forschern des Claremont McKenna College.

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In einer Serie von fünf kurzen Experimenten wurden Freiwilligen kurze Videos gezeigt. Eine Gruppe schaute sich Szenen aus der BBC Doku-Reihe Planet Earth an, „die primär aus gewaltigen und dramatischen Aufnahmen von Bergen, dem Weltall und Schluchten besteht." Währenddessen betrachtete eine andere Gruppe witzige Naturvideos der Serie BBC Walk on the Wild Side und eine dritte Gruppe sah sich ein Interview aus dem Jahr 1959 von Mike Wallace an. Die Menschen, die Planet Earth sahen, berichteten, dass ein stärkeres Gefühl der Ehrfurcht über sie gekommen sei, als die anderen zwei Gruppen. Die erste Gruppe tendierte auch, nach dem Ansehen der Videos, eher dazu, zu sagen, dass sie an Gott, Flüche, Geister, Wunder, Dämonen und Engeln glauben. Die Menschen, die die anderen zwei Videos gesehen hatten, glaubten im Durchschnitt eher nicht an diese Dinge.

Der Hauptautor des Berichts, Piercarlo Valdesolo, sagte, dass die menschliche Tendenz an Übernatürliches zu glauben, von dem Gefühl der Ungewissheit stammt, die sie mit majestätischen Bildern assoziieren.

„Wenn du dir unsicher bist, dann versucht du dir die Welt, um dich herum zu erklären. Wenn du von etwas großem und mächtigem umgeben bist, dann greifst du auf übernatürliche Mächte zurück," sagt Valdesolo. Im Durchschnitt glauben die Menschen eher an „negative" Übernatürlichkeit wie Flüche und Dämonen. Vielleicht kommt das daher, dass das Gefühl von Ehrfurcht oft „unangenehm und bedrohlich" ist.

Neben der Tatsache, dass es eine unterhaltsame Studie ist, weist Valdesolo darauf hin, dass diese und zukünftige Untersuchungen dabei behilflich sein könnten, die Anziehungskraft von Religionen und Mythen zu verstehen. In der aktuellen Analyse wurden die Teilnehmer gebeten ihr Gefühl von Ehrfurcht nach dem Anschauen des Videos auf einer Skala von 1-10 einzustufen. Valdesolo und sein Team stellten dabei fest, dass Ehrfurcht eine der komplexesten menschlichen Emotionen ist, die es gibt.

„Es ist eine komplizierte Emotion, weil dabei nicht viel passiert, aber eine gewisse Unsicherheit ist immer dabei, genauso wie das Gefühl der Unterwerfung und Machtlosigkeit. Das Gefühl ist bei allen Leuten unterschiedlich."

Das Gefühl der Unterwerfung ist wichtig, wenn es um Religion geht und ist vielleicht bei bestimmten Glaubensritualen bedeutsam. Eine nachfolgende Studie soll das Gefühl der Ehrfurcht während des Betens und anderer Rituale ermitteln.

„Wir sehen, wie die verschiedenen körperlichen Stimmungen mit religiösen Ritualen verbunden sein könnten, die uns anfälliger für Ehrfurcht machen. Das Gefühl klein und unterworfen zu sein, neben etwas Mächtigem," erzählte Valdesolo. „Wir wollen sehen, ob es die Menschen eher dazu bringt Ehrfurcht zu empfinden, wenn sie sich in gebeugten Haltungen befinden oder wenn sie knien." Auch Buckeligkeit kann also eine aufschlussreiche Differenzierung wert sein.