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Der Bremer Ultra Valentin wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt

Nach zehnmonatiger Untersuchungshaft erhalten Valentin und ein weiterer Ultra Bewährungsstrafen. Der Prozess erregte deutschlandweite Aufmerksamkeit wegen dem politischen Konflikt zwischen Bremer Hooligans und Ultras.
Foto: Imago/Hartenfelser

Seit Januar lief der Prozess gegen zwei Bremer Ultras, jetzt ist das Urteil gefallen. Der 22-jährige Valentin bekommt zwei Jahre Bewährung nach Jugendstrafrecht. Nach zehnmonatiger Untersuchungshaft und „einsichtigem Verhalten" fiel die Strafe milder als die Forderung der Staatsanwaltschaft aus. Der angeklagte Wesley bekam ein Jahr und acht Monate auf Bewährung, drei Monate länger als gefordert.

Angeklagt waren beide Ultras für Körperverletzungsdelikte im Rahmen des Nordderbys zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV im April 2015. Dort sind rechtsgesinnte Hooligans und linksgerichtete Ultragruppierungen mehrfach aneinandergeraten, wohl auch wegen einem fehlerhaftem Polizeieinsatz. Ein Internetvideo aus der Bremer Hooliganszene soll Valentin erst als Haupttäter identifiziert haben. Valentin wurde zusätzlich wegen eines Steinwurfs bei einer NPD-Demo in Rostock angeklagt. Zudem sollen beide bei weiteren Auseinandersetzungen in Hamburg und Hannover beteiligt gewesen sein.

Lies mehr: Bremer Ultras und ihr Kampf gegen rechte Hooligans und die Staatsgewalt

Schon seit Jahren gibt es in der Bremer Fanszene immer wieder Konflikte zwischen Hooligans und den vielen linksorientierten Ultragruppen. So waren die Ultras über die Jahre das Ziel von 33 gewalttätigen Übergriffen. Der Prozess erregte deutschlandweite Aufmerksamkeit. Verschiedene Ultragruppen solidarisierten sich mit Valentin und forderten seine Freilassung. Sogar vor Gericht wurde die Vergehensweise der Polizei und der Justiz kritisiert. Mit dem Vorwurf „auf dem rechten Auge blind" zu sein wurde eine Ablösung des Staatsanwalts gefordert. Die Polizei möchte gegen jede Form der Gewalt vorgehen. Der Valentin-Prozess wirft die Frage auf, ob das in der Realität wirklich umgesetzt wird.