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Ist Bitcoin eine Regierungsverschwörung?

Während der rasante Wertanstieg der virtuellen Währung zunimmt, fragen sich einige, wer der Urheber hinter der Währung ist und mit welcher Absicht das immer populärere System betrieben wird.

Der schwindelerregende Bitcoin-Aufschwung geht weiter und führt den Wert der virtuellen Währung langsam aber sicher in Richtung 700€. Dank steigender Nachfrage in China und einer offiziellen Überprufung von Bitcoins in einer geselligen Sitzung des US-Senats in der vergangenen Woche übersteigt das Transaktionsvolumen der Kryptowährung mittlerweile den Umfang von PayPal-Überweisungen. Gleichzeitig belebt der Aufschwung von Bitcoin eine alte Debatte: Ist Bitcoin, genauso wie Tor, oder das Internet insgesamt, nur eine Schöpfung der US-Regierung?

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Und ist der Bitcoin-Entwickler Satoshi Nakamoto, der übrigens immer noch die größten individuellen Bitcoins-Bestände besitzt, nicht in Wirklichkeit ein Agent, der auf Anweisung von NSA und DARPA arbeitet? Die Idee könnte weniger weit hergeholt sein, als sie zunächst klingt.

„Der Internationale Währungsfond spricht sich seit zwei Jahrzehnten öffentlich für eine digitale weltumspannende deflationäre Währung aus",  gibt sich ein reddit-Nutzer der verlockenden Verschwörungstheorie hin: „Das ganze wurde ÖFFENTLICH diskutiert und bei G8 und G20-Gipfeln beworben."

Der Nutzer zitiert aus NSA-Studien, die sich schon in den frühen 1990er Jahren mit den pseudo-anonymen Geldnetzwerken beschäftigt haben, und glaubt, dass Satoshi in Wirklichkeit Tatsuaki Okamoto ist, einer der führenden Forscher der NSA.

„Die wissenschaftlichen Institute finanzieren sich maßgeblich durch Förderungen von Regierungen oder Geheimdiensten", schreibt der User nicolaosq, der eine große reddit-Debatte zu dem Thema losgetreten hat. „Die Regulierung und Kontrolle von Bitcoins wurde aktiv und parallel zur Entwicklung des Netzwerks betrieben."

Obwohl es unwahrscheinlich erscheinen mag im Angesicht der libertären Träume, die viele mit den Ursprüngen von Bitcoin verbinden, aber vielleicht könnte die pseudo-anonyme Währung sich zum perfekten Weg für eine totale Überwachung des globalen Finanzverkehrs entwickeln. In den Augen von Verschwörungstheoretikern ist dies natürlich auch der Grund, warum das US-Heimatschutzministerium Bitcoin als Währung bei einer Senatsanhörung willkommen hieß. Während die virtuelle Währung also langsam in das US-kontrollierte Finanzsystem intigriert werden könnte, wird auch die Überwachung von Transaktionen um Längen einfacher, als dies noch bei physischem Geld der Fall war.

Ist es verrückt zu denken, dass solche Überwachungssysteme nicht schon entwickelt sind bzw. sich in der Entwicklung befinden? In der Tat gibt es durchaus einige weitere Vorteile, die virtuelle Währungen den Regierungen und Zentralbanken dieser Welt bieten. So gibt es eine vermehrte Diskussion um die Vorzüge elektronischen Geldes für die Politik der Zentralbank, denn Zinsen könnten so ohne umständliche Mechanismen wie monetäre Lockerungen effektiver festgelegt werden. In dieser Logik hält Papiergeld das Finanzsystem bei seinem Voranschreiten insgesamt nur auf.

Letztlich sind diese Spekulation aber eh egal, denn die Nutzer haben sowieso schon abgestimmt. Jeder liebt Bitcoins. Und das bedeutet schlechte Nachrichten für Geldwäscher und Anarchisten, die lieber im Geheimen operieren würden. Der Rest von uns kann sich einfach zurücklehnen und sich an den geringen Gebühren und der einfachen Nutzung von Bitcoin erfreuen.