Die Eitelkeit von Kinshasas Sapeuren

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Popkultur

Die Eitelkeit von Kinshasas Sapeuren

Vollleder, Bling-Bling und 100% Papier – Diese Kongolesen sind immer perfekt gekleidet.

Vor etwa fünf Jahren fand sich der Fotograf Yves Sambu aus Kinshasa auf dem Friedhof des Gombe-Viertels wieder, wo er eine Zeremonie zu Ehren von Stervos Niarcos Ngashie beobachtete, den Gründer der La-Sape-Bewegung. La Sape tauchte zum ersten Mal 1960 in Brazzaville im Kongo als Kleidungsstil auf, der die Elemente des kolonialen Dandytums mit knallbunten Details kombinierte, um einerseits darauf anzuspielen und sich andererseits davon abzugrenzen. Die Bewegung hat seitdem auch ihren Weg in andere Städte wie Kinshasa und Paris gefunden.

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„Ich interessiere mich schon seit Jahren für La Sape, bin aber selber nie ein Sapeur gewesen", erklärt Yves Sambu. „Ich arbeitete gerade an einer Fotoserie über Friedhöfe, als ich im Februar eine Gedenkfeier für Stervos Niarcos entdeckte. Ich war sofort begeistert von dem krassen Kontrast zwischen der grellen Kleidung der Sapeure und der Architektur des Friedhofs. Ich musste einfach dran bleiben." Das Ergebnis war dann eine Porträtserie mit Sapeuren, der Sambu den Titel Vanité Apparente gab [zu Deutsch etwa: „Offensichtliche Eitelkeit"].

„Mit meinen Fotos möchte ich außerdem zeigen, dass das hier nicht bloß stylische Leute sind—die Kleidung ist ein Werkzeug, das es ihnen erlaubt, ihre Ansichten und ihre politischen Überzeugungen auszudrücken", so Sambu.

Vanité Apperante wird gerade im Palais de Tokyo in Paris ausgestellt.