Wie du mit dem richtigen Magenbitter deine Hausbar aufwertest
Alle Fotos: Matt Zuras

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einfache Drinks

Wie du mit dem richtigen Magenbitter deine Hausbar aufwertest

Ein Magenbitter ist die perfekte Grundlage für einen einfachen Sommerdrink.

Mixologe John deBary leitet die Getränkeauswahl der Momofuku Restaurantgruppe – heißt, er ist eigentlich konstant von exquisiten Drinks umgeben. Doch wenn er nach Hause kommt, sieht das anders aus: "Meine Hausbar ist ziemlich traurig, ehrlich – meine Vorstellung eines fancy Cocktails zu Hause ist eine halbleere Dose LaCroix-Wasser, in die ich ein bisschen Gin gieße. Aber ich liebe Magenbitter, den habe ich also immer da."

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John deBary zeigt dir, wie du einen einfachen Magenbitter-Highball machst


Wie man es von jemandem erwarten würde, dessen Job quasi aus Alkohol besteht, hat er eine eigene Meinung dazu, was einen guten, einfachen Drink ausmacht: "Für mich ist ein italiensicher Magenbitter, ein Amaro, der ursprüngliche Cocktail in einer Flasche. Alkohol, der mit Kräutern versetzt wurde – da entsteht also schon mal ein komplexer Geschmack. Da braucht man nicht mehr viel, weil ein Bitter schon in sich komplex ist – sehr praktisch für einen netten, schnellen, erfrischenden Drink."

"Meine Vorstellung eines fancy Cocktails zu Hause ist eine halbleere Dose LaCroix-Wasser, in die ich ein bisschen Gin gieße."

Die zweite Zutat in diesem netten erfrischenden Drink ist Sodawasser. "Sodawasser öffnet Spirituosen und schiebt den Alkohol ein bisschen beiseite, sodass man die Aromen besser schmecken kann. Und ich trinke meine Drinks gern schnell, je weniger Alkohol sie also enthalten, desto besser geht es mir."

John hat im Laufe der Zeit schon viele Drinks gemacht und hat eine spezielle Art und Weise, sie zu bauen: "Ich schichte sie wie ein Sandwich, und das Sodawasser ist das Brot oben und unten. Also zuerst gieße ich etwas Soda ein, dann den Alkohol, dann noch mehr Soda. So sind die beiden Zutaten schön gleichmäßig verteilt und man muss hinterher keine zwei verschiedenen Schichten zusammenmischen."

Von links nach rechts: Zucca, Bruto Americano, Amaro Montenegro

Ein paar schnelle Amaro-Tipps von John deBary:

Zu meinen Lieblingssorten gehört der Amaro Montenegro, der liefert Rose, Zitrone und Vanille. Er erinnert mich ein bisschen an die türkische Süßigkeit Lokum. Außerdem ist das ein guter Einsteigerbitter, weil er nicht ganz so bitter ist und weniger Alkohol enthält.

Zucca mag ich auch sehr, das ist ein sogenannter Rabarbaro. Das heißt Rhabarber, denn Medizinal-Rhabarber ist die vordergründige Zutat. Dieser wird schon lange in der traditionellen Medizin eingesetzt und hat einen sehr eigenen Geschmack, ein bisschen wie fruchtiger Ketchup. Der ist gut für deine Hausbar und passt meiner Meinung nach gut zu Limetten.

Bruto Americano habe ich vor Kurzem entdeckt, anders als die meisten Amaro-Sorten kommt er nicht aus Italien, sondern aus Alameda in Kalifornien. Er ähnelt Campari und übernimmt oft eine ähnliche Rolle. Ich finde ihn jedoch ein bisschen wilder, irgendwie mysteriös und harzig. Die Kräuter sind extrem intensiv, als würde man im Wald umherlaufen. Bei bestimmten Drinks verwende ich den sogar lieber als Campari – ein Negroni wird dadurch intensiver und schärfer. Und man kann damit einen guten Highball machen.