Ich war 29, Single und kinderlos, als ich das erste Mal um eine Sterilisation bat. Mein Arzt verzog kurz den Mund und wischte mein Anliegen beiseite. Bestimmt würde ich doch noch Kinder wollen, wenn ich erst einmal älter und reifer sei, versicherte er mir. Mitte 30 ging ich mit derselben Bitte zu einer Ärztin. Sie empfahl mir, lieber nach Hause zu gehen und meine Gebärfähigkeit mit meinem Mann oder Freund zu besprechen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt weder das Eine, noch das Andere.
Schon fast mein gesamtes Leben als Erwachsene wünsche ich mir, sterilisiert zu werden. Es dauerte fast anderthalb Jahrzehnte, bis jemand mich ernst nahm. Vor ein paar Wochen hatte ich – 42 Jahre alt, Single und immer noch kinderlos – endlich eine Eileiterdurchtrennung per Bauchspiegelung.