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Diese ganze Pflege erfolgt im Tongkonan, dem traditionellen Pfahlbau der Toraja. Dort bleiben die Toten mehrere Monate, manchmal sogar mehrere Jahre liegen, bis sich die Familie ein richtiges Begräbnis leisten und die dazugehörige Zeremonie – Rambu Solo genannt – planen kann. Bis dahin müssen getrockneten Pflanzen den beißenden Geruch des Formalins zur Leichenkonservierung überdecken.Offiziell sind die "kranken Menschen" erst dann tot, wenn ein während der Beerdigung geopferter Wasserbüffel seinen letzten Atemzug ausgehaucht hat. Nur so können die Seelen der Verstorbenen nach Puya, also in die Toraja-Version des Himmels aufsteigen. Je mehr Büffel zusätzlich geopfert werden, desto schneller finden die Toten ihren Weg zu den Göttern.Laut Aluk To Dolo, dem Glaubenssystem der Toraja, reichen 24 Wasserbüffel in den meisten Kasten als Opfergabe. Die genaue Anzahl legt aber der zuständige Dorfoberste in Absprache mit der Familie fest. Manche Beerdigungsgäste bringen dann noch weitere Büffel als Geschenk mit. In der Toraja-Kultur ist es zudem ungeschriebenes Gesetz, dass beim nächsten Begräbnis ein gleichwertiger Büffel zurückgeschenkt werden muss.
Eine Verwandte kümmert sich um Nene' Tiku, die drei Tage vorher im Alter von angeblich 106 Jahren starb
Ribka Tanduk Langi verstarb mit 53 Jahren an Leberversagen. Yari, ihr zweiter von acht Söhnen, plant die Beerdigung für nächstes Jahr
Risvan Patale will seine durch einen Herzinfarkt gestorbene Mutter nicht loslassen
Clara und ihre Schwester Arel, die im Alter von sechs Jahren starb
Die einzigartigen Beerdigungsrituale der Toraja sehen vor, dass man sich um die toten Verwandten kümmert – neue Klamotten gehören dazu
Bei dieser fünftägigen Beerdigungszeremonie sind 800 Gäste anwesend
Je mehr Büffel die Toraja opfern, desto schneller finden die Seelen der Verstorbenen ihren Weg in den Himmel
Beim Rambu Solo bereitet die Familie die Leiche für das Begräbnis vor
Nach der tagelangen Beerdigungszeremonie bringen die Trauernden den Sarg zum Mausoleum
Beim Ma'Nene-Ritual wird die Leiche zuerst gesäubert und dann neu eingekleidet
Vier Cousins und Cousinen inspizieren ihren vor zehn Jahren verstorbenen Verwandten. Damals gab es in dem hügeligen Gebiet noch keine befestigten Straßen, weshalb man das kranke Baby nicht in ein Krankenhaus bringen konnte
Nach dem Ma'Nene werden die Verstorbenen geehrt, indem die Verwandten ihnen ihre Lieblingsgegenstände – etwa eine Brille oder eine Tasche – in den Sarg legen
Beim Ma'Nene kommt es häufig vor, dass junge Menschen ihre verstorbenen Verwandten zum ersten Mal sehen. Die perfekte Gelegenheit für Selfies
Für das Ma'Nene werden die bunten Särge aus der Erde geholt
Reis hat in der Kultur der Torajas eine wichtige Bedeutung. Am Rande der Anbaufelder stehen einige Tongkonans mit ihrer charakteristischen Silhouette