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Bayern

Ein Waschbär war so besoffen, dass die Polizei ihn retten musste

Seine Methode, an Alkohol zu kommen, ist kostengünstig wie erfolgversprechend – gerade im Herbst.
Foto: imago | blickwinkel

Alkohol und Bayern gehören zusammen wie der Bierleichen-Hügel zum Oktoberfest. Bis zu 140 Liter Bier pro Kopf hauen sich die Bayern jährlich in den Schädel – über 30 Liter mehr als der Deutsche im Durchschnitt. "Wenn man die zwei Maß in sechs, sieben Stunden auf dem Oktoberfest trinkt, ist Autofahren noch möglich", sagte der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein mal. Kein Wunder also, dass sich selbst die dortige Tierwelt gern einen reinstellt. Im unterfränkischen Bergrheinfeld löste am Freitag ein betrunkener Waschbär einen Polizeieinsatz aus.

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Ein Fußgänger hatte das torkelnde Tier auf einem Radweg erspäht und den Notruf gewählt. Der Passant dachte zunächst, dass der kleine Bär wegen seines eigenartigen Laufstils kurz davor stehe zu sterben (auch der Bierleichen-Hügel heißt ja nicht umsonst so). Eine Streife eilte los, mit der Mission, das Tier zu retten.

"Der Waschbär war bei unserem Eintreffen äußerlich unverletzt, tapste jedoch in Schlangenlinien und orientierungslos über den Fahrradweg", so die Polizei Unterfranken. Es konnte also nur einen Grund geben: Das Tier war total dicht. "Für unsere Kollegen lag der Verdacht nahe, dass er sich in den benachbarten Weinbergen an vergorenen Trauben einen Rausch angefressen hat!"


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Alkoholmissbrauch im Tierreich ist aber keine bayerische Erfindung. In Schweden terrorisierten Elche mal ein Altersheim, nachdem sie sich mit vergorenem Fallobst betrunken hatten. In Wien brachen sich 40 Singvögel im Jahr 2006 im Vollsuff das Genick. Die pathologische Untersuchung ergab: Sie zeigten allesamt Symptome, die auch Alkoholiker haben, wie zum Beispiel Leberverfettung. Auch sie naschten zu viele Beeren, die im Körper der Tiere zu Alkohol gärten. Das sind keine Zufälle. Die Tiere gleiten nicht aus Versehen in den Rausch, sondern betrinken sich mit "Vorsatz", wie Forscher von der University of California herausfanden.

Der Waschbär in Bayern überlebte sein Suffabenteuer – auch wenn er sich bestimmt nicht erinnert. "Das Tier wurde etwas abseits der viel befahrenen Straße getrieben, um seinen Rausch auszuschlafen", so die Polizei. Der Trunkenbold kehrte offenbar schnell wieder zu seiner Familie zurück. "Bei einer Nachschau einige Stunden später war er bereits nicht mehr vor Ort!"

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