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Mit diesem Mega-Laser könnten Forschende Aliens kontaktieren

Sind wir wirklich allein im All? Mit einem Megawatt-Laser könnte die Menschheit ein Lichtsignal an bewohnbare Exoplaneten schicken – fragt sich nur, ob wir das wollen.
Darstellung der Erde und eines Laserstrahls
Bild: MIT News

Weltraumforschende haben inzwischen zahlreiche Exoplaneten im All entdeckt, die flüssiges Wasser beherbergen könnten, den wichtigsten Bestandteil für Leben, wie wir es kennen. Das Problem: Selbst wenn diese Planeten entgegen aller Wahrscheinlichkeit gerade bevölkert sind, können wir weder dorthin fliegen noch mit ihnen kommunizieren. Nun glauben Forschende des Massachusetts Institute of Technology (MIT) einen Weg gefunden zu haben, um über die Entfernung von Lichtjahren einen ersten Kontakt mit anderen Planeten aufzunehmen.

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Die Lösung soll ein gigantischer Laserstrahl sein, der gezielt von der Erde abgefeuert wird. Diesen Plan haben James Clark, ein Doktorand im Fachbereich Aeronautik und Astronautik, und MIT-Professorin Kerri Cahoy in einen entsprechenden Artikel in der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal dargelegt.

Den Forschenden zufolge müsste man nur einen leistungsfähigen Infrarot-Laser mithilfe eines gigantischen Teleskops vergrößern und auf ferne Exoplaneten richten. Das dabei entstehende Lichtsignal könnte die Infrarot-Emissionen der Sonne um ein Zehnfaches überstrahlen und theoretisch einer intelligenten Lebensform auffallen, die unser Sonnensystem von dort aus beobachtet.

"Das Projekt wäre eine Herausforderung, aber nicht unmöglich", so Clark in einer Pressemitteilung des MIT. "Die Art von Lasern und Teleskopen, die man heutzutage baut, können ein erkennbares Signal produzieren. Bei einem Blick auf unseren Stern würde sofort eine Anomalie in seinem Spektrum auffallen. Ich weiß nicht, ob die Beobachtenden sofort an intelligente Lebensformen im Umkreis der Sonne denken würden, aber es würde definitiv die Aufmerksamkeit auf sich ziehen."

Wie ein Megawatt-Laser fremde Planeten erreichen könnte

Das Konzept macht sich zwei aufstrebende Technologien zunutze: Megawatt-Laser und Riesenteleskope. Laser mit Megawatt-Leistung werden momentan im Pentagon entwickelt, während zum Beispiel das Extremely Large Telescope (ELT) mit einem Durchmesser von 39 Meter aktuell in Chile gebaut wird. Im Jahr 2024 soll es einsatzbereit sein.

Clark und Cahoy haben berechnet, dass ein Zwei-Megawatt-Laser verstärkt durch den Spiegel eines 30-Meter-Teleskops ein Infrarotsignal ergeben würde, das man selbst von Proxima b in 4,2 Lichtjahren Entfernung erkennen könnte. Auch ins 40 Lichtjahre entfernte TRAPPIST-1-System könnte ein Signal der Erde gelangen, heißt es in dem Paper: wenn ein Laser mit einem Megawatt-Leistung von einem 45-Meter-Teleskop verstärkt wird.

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Die Forschenden weisen in ihrem Artikel aber auch daraufhin, dass es nicht nur Vorteile haben könnte, einen extrem starken Laserstrahl ins All zu schicken. Da ist zum einen die grundsätzliche Frage, ob Menschen überhaupt versuchen sollten, Aliens zu kontaktieren.

Zudem könnte die Laser-Teleskop-Kombination die Instrumente an Bord von Satelliten und Flugzeugen durcheinanderbringen.

Zumindest für das letzte Problem hätten die Forschenden eine Lösung parat: "Wenn man dieses Ding auf die Mondrückseite bauen würde, wo niemand lebt oder sich viel in der Umlaufbahn befindet, könnte das ein sicherer Platz dafür sein", sagte Clarke. Generell seien die Überlegungen der MIT-Forscher nur eine Machbarkeitsstudie. "Ob die Idee gut ist oder nicht, darf in zukünftigen Arbeiten geklärt werden."

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Dieser Artikel ist zuerst auf der englischsprachigen Seite von Motherboard erschienen.