Manche Politikerkarrieren bleiben auch nach ihrem Ende spannend, so als habe sie sich ein Serienschreiber von Breaking Bad ausgedacht. Kurz angerissene Handlungsstränge aus einer frühen Staffel finden in der vorletzten ihre Auflösung. So verhält es sich auch mit Joschka Fischer und seinem neuen Job als Cannabis-Lobbyist.Der ehemalige deutsche Außenminister und Vizekanzler setzte sich schon als Grünen-Politiker für die Freigabe von Cannabis ein. Jetzt zahlt sich sein Engagement zwar nicht in einer Gesetzesänderung aus, aber doch in einem neuen Job. Der 70-Jährige wird beim kanadischen Cannabis-Unternehmen Tilray Mitglied im internationalen Beirat, schreibt der Spiegel.
Anzeige
Die Firma erforscht und produziert medizinisches Cannabis. Deutsche Cannabis-Unternehmen dürften über Fischers Engagement nicht glücklich sein, denn Tilray ist für sie eine Konkurrenz am Markt für medizinisches Cannabis. Wenn Joschka Fischer seine alten Politik-Kontakte jedoch auch für die Legalisierung beharken sollte, könnten Konsumierende hierzulande profitieren.Und Joschka Fischer ist nicht der einzige wortgewandte Cannabis-Fürsprecher auf den Kifferinnen und Kiffer hoffen können."Wenn wir warten, werden andere Staaten dieses Geschäft übernehmen und wir werden am Ende nur noch Absatzmarkt sein." Es ist die große Politiker-Angst vor der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit, die Georg Wurth im vergangenen Jahr im Petitionsausschuss des Bundestags ansprach. Als er dort für die Cannabis-Legalisierung plädierte, lieferte er außerdem Zahlen, Daten, Fakten und schlug vor, die Milliarden an potentiellen Steuereinnahmen anzulegen "in Präventionsmaßnahmen und in Hilfsangeboten für die, die tatsächlich Schwierigkeiten mit Cannabis haben".Der Cheflobbyist des Deutschen Hanfverbands kann es sich in seiner Position nicht leisten, schlecht vorbereitet zu sein. Und so zerlegt Wurth bei Podiumsdiskussionen regelmäßig seine Gegner.
Auch bei VICE: Vom Straßenhandel zum millionenschweren Cannabis-Start-up
Denn der Hanfverband fordert keine unkontrollierte Legalisierung. Der 47-jährige Wurth wirbt für einen staatlich regulierten Markt. Davon würden die Unternehmen profitieren, die den Hanfverband finanzieren. Aber Wurth geht auch davon aus, dass dadurch der Konsum allgemein sinken würde und man vor allem problematischen Konsum besser verhindern könnte. Obwohl hinter Georg Wurths Aktivismus also auch wirtschaftliche Interessen stehen, ist er regelmäßig einer der wenigen, die in der Legalisierungsdebatte rational argumentieren.
Georg Wurth – Der Cheflobbyist
Auch bei VICE: Vom Straßenhandel zum millionenschweren Cannabis-Start-up
Denn der Hanfverband fordert keine unkontrollierte Legalisierung. Der 47-jährige Wurth wirbt für einen staatlich regulierten Markt. Davon würden die Unternehmen profitieren, die den Hanfverband finanzieren. Aber Wurth geht auch davon aus, dass dadurch der Konsum allgemein sinken würde und man vor allem problematischen Konsum besser verhindern könnte. Obwohl hinter Georg Wurths Aktivismus also auch wirtschaftliche Interessen stehen, ist er regelmäßig einer der wenigen, die in der Legalisierungsdebatte rational argumentieren.
Anzeige
Andreas Müller – Der Jugendrichter
Marvin Game – Der rappende CBD-Unternehmer
Marlene Mortler – Die unbewusste Unterstützerin
Während die Befürworter der Cannabis-Legalisierung oft eloquenter argumentieren als Eminem im finalen Battle von 8 Mile, besticht die CSU-Politikerin immer wieder mit irritierender Ahnungslosigkeit. So behauptete sie einmal, in Colorado sei nach der Gras-Legalisierung die Zahl jugendlicher Konsumierender um 20 Prozent gestiegen. Es stellte sich heraus, dass sie diese falsche Information von einem US-amerikanischen Cannabis-Gegner hatte, der alternative Fakten verbreitet. Colorados Gesundheitsbehörde hatte diesen Zahlen widersprochen.Auch nachdem Kanada im Oktober Cannabis vollständig legalisiert hat, kritisierte Mortler das. Denn der THC-Gehalt von Marihuana sei in den letzten Jahren immer stärker geworden. Auch damit argumentierte sie wieder indirekt für eine Legalisierung. Denn wenn der Staat den Markt regulieren würde, könnte er auch die Inhaltsstoffe von Cannabis kontrollieren.Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.