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Landleben

In Thüringen hat wohl eine Frau auf Drogen 200 Kühe freigelassen

Dann soll sie sich ausgezogen haben und nackt geflohen sein.
Eine Kuh schaut direkt in die Kamera
Foto: imago | blickwinkel

Frei zu sein, hat Nelson Mandela mal gesagt, bedeutet nicht nur, die eigenen Ketten abzuwerfen. Frei zu sein, bedeutet auch, die Freiheit anderer voranzubringen. Genau so verhielt sich die 20-Jährige, die in der Nacht zum Freitag einen regelrechten Kreuzzug der Freiheit durch das südliche Thüringen geführt hat.

All das hat sie befreit, in einer einzigen Nacht: 200 Kühe aus einer Milchviehanlage und mehrere Hühner, Hasen sowie Hunde aus einem anderen Stall. Und schließlich sich selbst, und zwar von allen Klamotten.

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Kleiner Exkurs: Mittlerweile leben 77 Prozent, mehr als drei Viertel aller Deutschen, in Städten. Die allermeisten Bundesbürger haben also wenig Ahnung davon, was das restliche Viertel da auf dem Land eigentlich die ganze Zeit so treibt. Und die Urbanisierung bedeutet ja auch, dass das Land immer leerer wird. Also, was machen die Leute da überhaupt, wenn sie sich mal ein bisschen amüsieren wollen? Nun, eine Option, von der wir jetzt wissen: sehr viele Drogen nehmen und dann in Kuhställe einbrechen, um die Kühe zu befreien.

"Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht, vor dem freien Menschen erzittert nicht." – Friedrich Schiller (1759 - 1805)

Passiert ist das ungefähr so: In der Nacht zum Freitag bemerkten Mitarbeiter einer Stallanlage im südthüringischen Schalkau, dass jemand ihre Kühe aus dem Stall trieb. Die Schuldigen stellten sich als eine junge Frau, ein Mann und zwei Hunde heraus. Als die Mitarbeiter eingreifen wollten, bedrohte die Frau sie mit einem Messer – und floh kurz darauf.

Als die Polizei eintraf, fand sie in der Umkleidekabine der Anlage ein paar interessante Hinweise: unter anderem die kompletten Klamotten der Frau sowie ihren Personalausweis. Die wackeren Beamten schlossen daraus, dass die Freiheitsfreundin mittlerweile völlig nackt auf der Flucht war.

Obwohl die Thüringer Polizei Spürhunde und sogar einen Hubschrauber einsetzte, um die Frau zu finden, blieb sie bei ihrer Suche bis weit in den Samstag erfolglos. In der Zwischenzeit entdeckten die Ordnungshüter und -hüterinnen, dass jemand auch aus einem Privatstall in der Nähe mehrere Hühner, Hasen und Hunde befreit hatte. Die Situation in Südthüringen, anders lässt sich das nicht sagen, drohte, außer Kontrolle zu geraten.

Bis zum Samstagnachmittag, als die Fahnder die 20-Jährige endlich zusammen mit ihrem 36-jährigen Begleiter im Wohnzimmer eines Bekannten herumsitzend fanden – vollständig angezogen, aber high wie eine Interkontinentalrakete.

Die Polizei vermutet, dass die Frau auch während der Befreiungsaktion anderthalb Tage vorher unter Drogeneinfluss stand und überstellten sie einem Arzt, der sie in eine Klinik einwies. Der Kreuzzug für die Freiheit ist damit erstmal beendet.

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