Ich war bei Stormzys Geburtstagsparty in einer luxuriösen spanischen Villa
Fotos: Dave Benett | Getty Images

FYI.

This story is over 5 years old.

we saw this

Ich war bei Stormzys Geburtstagsparty in einer luxuriösen spanischen Villa

"Als ich irgendwann aufwache, sehe ich Stormzy mit einer Flasche Tequila in der Hand, wie er alle anspornt, ihm Witze zu erzählen." – Stormzy weiß, wie man gute Partys macht.

Ich gehöre zu den glücklichen Auserwählten, die mit Grime-Legende Stormzy zu einer geheimen Location in Spanien reisen durften. Versprochen wurden ein Pool und Mojitos, so viele man trinken kann. Es war die Party zu Stormzys 25. Geburtstag.

2016 hatte der Rapper bereits den kompletten Thorpe Park, einen britischen Freizeitpark, für Freunde und Fans gemietet. Jetzt, zwei Jahre später, führt er uns in ganz neue Sphären. Im wahrsten Sinne des Wortes. Für Stormzys Freunde, seine Freundin (Fernsehmoderatorin Maya Jama) und ein Haufen glücklicher Fans ging es zum #StormzyBirthdayBash in einen Privatflieger. Das Ziel: geheim.

Anzeige

"DAS WIRD EIN FILM", hatte bereits sein Instagram-Post angekündigt. Und so war es dann teilweise auch, weil Kameracrews zwischen den Gästen hin und her rannten und es irgendwie schafften, keine Insta-Story der Gäste zu sabotieren. Klar war das Ganze in Teilen eine Werbeveranstaltung für Ausrichter Spotify – Stormzys 23. Geburtstag in Thorpe Park war schließlich auch von der Restaurantkette Nando's gesponsert gewesen –, aber es lässt sich kaum leugnen, dass die Gäste aufrichtig Spaß hatten. Und nein, das liegt nicht nur an der üppigen Menge an Freigetränken.


Noisey-Video: Don't Call It Road Rap – Die Welt des britischen Gangster-Raps


Nachdem ich unfassbar früh am Londoner Flughafen Stansted eintreffe, führen uns Mitarbeiter in #MerkyAirways-T-Shirts zum Check-In-Schalter, wo wir mit Leuten wie Lethal Bizzle und Big Shaq in einer Schlange stehen. Wir bekommen #MerkyAirways-Bordkarten und einen Goodybag in die Hand gedrückt, in dem sich bedruckte Handtücher, Sonnencreme, Sonnenbrillen und Bluetooth-Kopfhörer befinden. Die Infotafel über dem Schalter verrät das geheime Ziel: Menorca! "Moment, ist Menorca einfach eine andere Schreibweise von Mallorca oder geht es ganz woanders hin?", höre ich jemanden in der Schlange fragen.

Um fair zu sein, finde auch ich es um 7 Uhr morgens schwer, das auseinanderzuhalten. Aber das ist in diesem Augenblick auch egal. Die Dame am Security-Check fragt neidisch, wo wir die #Merky-Sonnencreme herhaben, bevor sie Krept & Konan erblickt und vollends das Interesse an den Flüssigkeiten in unserem Gepäck verliert. Sie wäre wahrscheinlich noch mehr aus dem Häuschen gewesen, wenn sie gesehen hätte, wie Stormzy unter Jubel zum Gate trottete, in der Hand eine Sausage Roll.

Anzeige

An Bord setzt sich das #MerkyAirwaiys-Branding auf unseren Sitzlehnen fort. Wir sehen uns auf iPads ein witziges Video mit Stormzy und Co an. Kurz darauf begrüßt uns der Pilot an Bord. Meiner Meinung nach verpasst er zwar ein paar erstklassige Wortwitz-Gelegenheiten – immerhin heißt unser Gastgeber Stormzy –, aber man kann anscheinend nicht alles haben.

Menorcas Flughafen ist klein und dementsprechend zügig sitzen wir in den Shuttlebussen, die uns durch die heiße, trockene Landschaft zu unserer Partyvilla bringen. Als der Bus anhält, können wir aus dem Garten schon das Wummern des Basses und den wunderschönen Falsettgesang von Avelinos "So Fine" hören. Nachdem sich Stormzy schnell umgezogen hat – von seinem typischen Adidas-Anzug zu einem Burberry-Zweiteiler – geht die Party richtig los. Die versammelten Gäste, einige von ihnen bereits am klaren Pool, brauchen etwa 49 Sekunden, um zu realisieren, dass die Cocktails an der Bar kostenlos sind.

Der Vibe ist glamourös. Die Luxusvilla, die wir selbst nicht betreten dürfen, sieht aus wie einer dieser Orte, die es nur in Musikvideos zu geben scheint. Ich bestaune die ausladende Auffahrt, die wie gemacht für breite Luxuskarossen ist, während andere Gäste ihre Begleitung darum beten, das perfekte Bild von ihnen neben dem Pool zu machen. Für Insta natürlich. Komischerweise traut sich lange Zeit niemand ins Wasser, bis eine Frau den Anfang macht. Einer der vielen #Merky-Mitarbeiter, die uns dabei helfen, unsere Ausweise und mit steigendem Pegel auch unsere Würde nicht zu verlieren, schmeißt ein paar aufblasbare Flamingos und Beachbälle in den Pool. Es dauert nicht lange und ein Typ schwimmt Bahnen.

Anzeige

Am Pool sitzt auch Dave, 26, und singt zu Drakes "God's Plan" mit. Fröhlich berichtet er mir, wie er an seine Einladung gekommen ist. "Ich und mein Kumpel waren beim Kisstory-Event in Streatham Common am Samstag und wir waren ein bisschen betrunken. Wir haben Stormzys Instagram-Post gesehen und uns gedacht: 'Scheiß drauf, sollen wir nicht einfach mitmachen? Warum nicht?' Wir waren richtig besoffen. Also hackedicht. Na ja, am Anfang dachten wir wie alle anderen nicht, dass das nicht echt ist … Moment: [singt mit] 'I TELL HER ONLY PARTLY / I ONLY LOVE MY BED AND MY MOMMA IM SORRY' … Aber ja, wir haben die Mail bekommen, in der stand: 'Du bist dabei.' Das war's eigentlich. Es ist so surreal gewesen. Die ganzen Jungs hier sind so entspannt. Alle haben richtig gute Laune, niemand schiebt Hass."

Und recht hat er. Es liegt ein freundlicher Vibe in der Luft, nicht zuletzt auch dank der Begeisterungsfähigkeit und dem unnachgiebigen Grinsen des Geburtstagkinds. Als ich irgendwann sechs Mojitos bestelle, um zu verhindern, dass sich andere, größere Leute vordrängeln, dämmert mir, dass wir alle in ein paar Stunden wieder nach Hause aufbrechen müssen. Zum Glück weiß Stormzy den richtigen Rat: "Vergesst eure Handys, denkt nicht an zu Hause, lasst uns die nächsten paar Stunden einfach nutzen, um uns abzuschießen." Und genau das tun wir dann auch.

"Morgen ist mein Geburtstag, aber das hier ist Stormzys Party", brüllt ein 28-jähriger Gast, der sich als Big Mole zu erkennen gibt. "Ich bin hier, weil ich seine Songs so oft höre. Es ist einfach krass! Schau mich an. Scheiß auf die Tussis, scheiß auf alles, ich feier' das hier, Bruder!"

Anzeige

Der Autor im Pool (nicht von Dave Benett fotografiert, aber trotzdem glücklich)

Irgendwann fängt Comedian Shiggy, der die viral gegangene #InMyFeelingsChallenge in die Welt gesetzt hat, zu tanzen an, was Stormzy dermaßen zum Lachen bringt, dass er in seine Freunde torkelt und beinahe mitsamt Herzgläser-Sonnenrille im Pool landete. Und bevor wir anfangen, uns wieder auf den Weg zum Flughafen zu machen, erklimmen Not3s, Ray BLK, Avelino und Big Shaq die Bühne für eine fette Performance von "Mans Not Hot".

Dann ist alles vorbei und wir steigen die Stufen zu unserer Chartermaschine hoch. Stormzy steht oben und schaut in den Sonnenuntergang, der das Flugzeug in rosanes Licht getaucht hat. "Das ist wundervoll", sagt er sentimental zu allen – und gleichzeitig irgendwie zu niemandem.

Aber eins muss man ihm lassen: Stormzy gelingt es wie keinem anderen, die Grenzen zwischen Freund und Fan verschwimmen zu lassen. Als ich irgendwann auf halber Strecke gegen 22 Uhr aufwache, sehe ich ihn mit einer Flasche Tequila in der Hand, wie er alle anspornt, ihm Witze zu erzählen. Je schlechter, desto besser. "Aber keine dreckigen", sagt er noch schnell. "Das hier ist ein Ort der Liebe, an dem wir uns gegenseitig unterstützen." Ich kann kaum noch sagen, wer an Bord wegen einer persönliche Einladung sitzt und wer ausgelost wurde.

Ein Zyniker würde in dem heutigen Tag vielleicht Paradebeispiel für eine extravagante und erfahrbare Marketingkampagne eines der größten Streaming-Anbieters der Welt sehen. Aber in Wahrheit war dieser Tag einfach nur eine tolle Entschuldigung für uns alle, richtig abzugehen. Danke, Stormzy, für einen der abgedrehtesten Tage meines Lebens.

Folge Noisey auf Facebook, Twitter und Instagram.