FYI.

This story is over 5 years old.

Hören

Mixes of the World: Egokind & Ozean

Die zwei Berliner Produzenten Egokind und Ozean haben für uns ein wenig rumgemixt.

Die Welt ist groß und gute Musik lauert überall. Dank einer kleinen Erfindung namens Internet können wir uns mit Produzenten und DJs auf der ganzen Welt austauschen, die uns die schönsten Feinheiten, Eigenarten und Trends aus den verschiedensten Ecken zeigen. Mit dieser Idee geht unsere neue Serie an den Start: Mixes of the World.

Thump: Bitte stellt Euch doch kurz vor!
Egokind: Mein richtiger Name ist Jan, ich bin ein 24 Jahre junger Berliner und mache seit vier Jahren unter meinem Projektnamen Egokind elektronisch Musik. Vorher war ich aber auch mal Sänger und Gitarrist in einer Grunge/Punk-Band und ohnehin spiele ich seit über zehn Jahren klassische Gitarre.
Ozean: Ich bin Andreas, 23 Jahre junger Musikproduzent, ebenfalls aus Berlin und neuerdings auch als DJ unterwegs. Ich studiere genauso wie Jan an der Berliner Hdpk Audio-Design. Ich bin erst spät bei elektronischer Musik gelandet, aber seit drei Jahren arbeite ich nun intensiv mit Jan zusammen.

Anzeige

Was hat euch zur elektronischen Musik gebracht? Gab es vielleicht einen klassischen Aha-Moment, der euer gemeinsames Projekt in Gang setze?
Egokind: Schwer zu sagen, aber ich denke, wenn man in Berlin lebt und aufgewachsen ist, dann kommt man irgendwann zwangsläufig mit Clubmusik in Berührung. Mein Zugang kommt jedoch nicht vom Feiern oder langen Clubnächten, sondern eher von der Produktions- und Studioperspektive.
Ozean: Früher fehlte mich irgendwie der konkrete Zugang, aber nach und nach habe ich immer mehr elektronische Musik aufgesaugt—da hat Jan auch seinen Teil dazu beigetragen. Eine Art Kickoff für Egokind & Ozean war ein Projekt, bei dem wir gemeinsam eine Action-Szene mit Helikopterfahrt vertont haben.
Egokind: Stimmt, über diese Filmszene haben wir uns quasi kennengelernt und ziemlich schnell geblickt, dass wir nicht nur ähnlich über Musik denken, sondern auch als Team sehr gut funktionieren.

Euer Debütalbum Transition klingt mehr nach UK als Berlin. Wie habt ihr das Album produziert und was war die größte Herausforderung während der Entstehung?
Ozean: Überproduziertes Club-Zeug ist einfach nicht so unser Ding, aber wir mögen eine gewisse Roughness und die UK-Soundästhetik kommt unseren Vorlieben da schon recht nah. Für unser Debütalbum haben wir nicht nur sehr sample-basiert, sondern auch mit echten Instrumentenaufnahmen gearbeitet, damit alles auch lebt und nicht nur langweilige Computermusik ist. Wir produzieren zwar letztlich viel am Computer, aber deswegen muss es ja nicht auch so klingen. 
Egokind: Jeder Albumtrack ist eigentlich eine Collage, die aus ganz unterschiedlichen Audio-Aufnahmen besteht. Viele Drum-Sounds sind aus alten Funk-Platten geschnitten, außerdem finden sich auch teilweise absurd-freakige Field-Recordings oder Ausschnitte aus unseren Lieblingsfilmen auf der Platte. Die größte Herausforderung war es wohl, alles sehr organisch, bewegt und vor allem ungezwungen klingen zu lassen. Man könnte fast schon sagen, dass es das Ziel war, perfekt unperfekt zu klingen.

Anzeige

Wie und wo wurde der Mix aufgenommen?
Ozean: Musik mussten wir eigentlich nicht zusammensuchen, weil wir sowieso kaum etwas anderes machen. Unser ganzes Spektrum auf ein paar Tracks herunterzubrechen, war nicht so einfach. Wir wollten den Mix erst als DJ-Set aufnehmen, aber haben die Tracks dann lieber in Ableton eingefügt, denn so konnten wir noch einige Frickel-Feinheiten einbauen—das war uns wichtig.

Gibt es eine spezielle Idee zum Mix oder zur Trackauswahl?
Egokind: Der Mix sollte etwas verrückter, freakiger sein und natürlich die Labels und Künstler featuren, die wir aktuell feiern. Aber Trotz der Bandbreite in ich geschlossen wirken, ganz ohne Angst vor Genre- oder Tempobrüchen – von Tracks, die nur aus Glockenklängen und einer Kickdrum bestehen über Musik aus japanischen Animes bis hin zu fetten Techno.

Woran arbeitet ihr gerade?
Ozean: Wir sind gerade an einer Menge an Ideen dran. Ganz konkret basteln wir gerade mal wieder an Club-orientierterem Material, das wir dann auch gleich in unsere DJ-Sets packen. Außerdem überlegen wir, ob und welcher Form wir unser Album nicht auch live umsetzen können, was sicherlich eine Herausforderung wäre. Aktuell bereiten wir uns auch schon mal mental auf unsere Record Release Party zum Debütalbum vor. Wir spielen am 25. Oktober im Berliner Stattbad ein 4-stündiges Set und die Tanzfläche ist ein ehemaliger Swimming-Pool—das wird abgefahren!

Anzeige

Tracklist:

Route 8 - Pacific Paradise (Lobster Theremin)
Marquis Hawkes - Tunnel (Creme Organisation)
Hmot - Tartu (Fuselab)
My Panda Shall Fly & Mau'lin - Keys (KRTS Remix) (Project Mooncircle)
John Roberts - Lesser (Dial Records)
Symbols & Instruments - Mood (Metaphysical Remix) (KMS Records)
M.E.S.H. - Imperial Sewers (PAN)
Yosi Horikawa - Bubbles (First Word Records)
Palms Trax - Equation (Lobster Theremin)
Martyn & Four Tet - Glassbeadgames (8 Hours at Fabric Dub) (Ninja Tune)
Akira Soundtrack - Kaneda's Theme (Dancy Dance Edit) (Unreleased)
Ozean - Swarms (Unreleased)
Clap! Clap! - The Holy Cave (Black Acre Records)
SCNTST - Totally Together (Boysnoize Records)
Perc - Take Your Body Off (Tessela Remix) (Perc Trax)
Joey Anderson - Sorcery (Dekmantel)
Cosmin TRG - Vertigo (50 Weapons)
Egokind & Ozean - Everybody Dance Now (Traum)
Alex Banks - Initiate (Monkeytown Records)
Kidkanevil - OG San (Project Mooncircle)

**

Folgt THUMP auf Facebook und Twitter.