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Astronautennahrung

Länger haltbar und kompakter: So entwickelt die NASA neues Astronautenessen

Bei den Orion-Missionen sollen Astronauten weit hinter den Mond fliegen. Essen muss her, lange haltbar und platzsparend.

Astronautenessen steht in dem schlechten Ruf, nicht wirklich appetitanregend zu sein.

Doch die Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS können immerhin zwischen gut 200 verschiedenen (vorwiegend dehydrierten, also entwässerten) Mahlzeiten wählen, während sie in gut 400 km Höhe über der Erde schweben. Und auch in der normalen Bevölkerung gibt es einige, die dem Essen aus der Tube nicht gerade abgeneigt sind.

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Jetzt, wo die NASA sich mit ihren Missionen immer weiter von der Umlaufbahn unseres Planeten entfernen will, stehen sie bei der Astronautennahrung vor neuen Herausforderungen. Die Orion-Raumfähre soll rund 65.000 km über die Mondbahn in die Tiefen des Weltalls hinausfliegen, womit sie zu weit entfernt wäre, um regelmäßig Nachschub zu erhalten. Wie versorgt man also ein so weit entferntes Raumschiff inklusive Crew, das so lange im Weltraum bleibt? Genau daran arbeitet die NASA gerade.

„Derzeit gibt es keineRiegel auf dem Markt, die unsere Anforderungen erfüllen, also mussten wir etwas entwickeln, das der Crew gefällt und gleichzeitig mehrere Jahre haltbar ist", erklärt Takiyah Sirmons, Lebensmittelingenieurinim Advanced Food Technology Team der NASA, in einer Presseerklärung.

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Bei einer Expedition dieser Dauer muss man das Gewicht reduzieren, da Treibstoffeffizienz extrem wichtig sein wird. Die Herausforderung für die Lebensmittelingenieure der NASA liegt also darin, dass sie so viele Kalorien, Nährstoffe und Geschmacksrichtungen wie möglich in einen möglichst kompakten Riegel. Unter anderem soll es Nussriegel mit Barbecue-Geschmack oder Orange-Cranberry-Riegel geben.

„Etwas mit 700 oder 900 Kalorien wird immer eine gewisse Masse haben, egal in welche Form man es packt. Also haben wir uns angeschaut, wie man die Masse reduzieren könnte, indem man bei Verpackung und benötigtem Laderaum des Frühstücks der ersten Orion-Crews Einsparungen macht", so Jessica Vos, stellvertretende Beauftrage für gesundheitliche und medizinische Fragen des Orion-Programms. „Bei mehrwöchigen Orion-Missionen können wir Platz bei der Lagerung sparen, wenn wir nur ein Paket für die Frühstücksrationen der Crew haben."

Die neuen Weltraumriegel sehen immer noch wie typisches Astronautenessen aus—oder Gefängnisessen. Doch möglicherweise isst die Orion-Crew, sobald das Schiff die Erde 2021—möglicherweise erst 2023—verlässt, auch Weltraumsalat. Die NASA experimentiert zur Zeit mit dem sogenannten „Veggie-System", einer „mobilen Einheit zur Pflanzenzucht", sodass die Astronauten verschiedene Salate ernten können und „eine schmack- und nahrhafte sichere Lebensmittelquelle" haben, was auch zur „Entspannung und Erholung" der Crew beiträgt.

Bis jetzt sieht es jedoch so aus, als werden es die 900-Kalorien-Nussriegel.