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Antisemitismus

ZSKA-Fans jagen israelische Spieler durch das Stadion

Bei einem Freundschaftsspiel zwischen dem israelischen Klub MS Aschdod und dem bulgarischen Rekordmeister ZSKA Sofia kam es zu Hetzjagden und gewaltsamen Übergriffen auf israelische Spieler.

Es sind Bilder, die bestürzt machen. Die Härte gewaltsamer Angriffe gegen israelische Mannschaften fand am Sonntagabend bei einem Freundschaftsspiel zwischen dem israelischen Klub MS Aschdod und dem bulgarischen Verein ZSKA Sofia einen weiteren traurigen Höhepunkt.

Schon während des ganzen Spiels stiegen die Profis des ehemaligen bulgarischen Serienmeisters und des israelischen Gastes sehr hart in die Zweikämpfe und es kam zu zwei roten Karten. In der ersten Minute der Nachspielzeit, beim Spielstand von 1-0 für die israelischen Gäste, sorgte ein überhartes Foul eines Aschdod-Spielers, das ebenfalls zu einer roten Karte führte, zu einem Platzsturm und Jagdszenen. Erst regnete es Flaschen, dann stürmten mehrere Dutzend bulgarische Fans das Spielfeld und griffen Betreuer und Spieler der Israelis an. Trotz der Beruhigungsversuche einiger Sofia-Spieler kam es zu Schlägen und Flaschenwürfen auf einzelne Spieler oder Verantwortliche auf der Ersatzbank. Nachdem die Aschdod-Spieler auf die Gegengerade geflüchtet waren, wurde ihnen der Weg abgeschnitten und sie liefen zurück auf den Platz . Schließlich konnten die wenigen Sicherheitskräfte vor Ort die Mannschaft am Spielertunnel vor der Meute schützen und sie später aus dem Stadion eskortieren.

Schon seit Jahren sind israelische Fußballteams Gewalt und Antisemitismus ausgesetzt. Solch ein Angriff der Fans des ehemaligen Spitzenklubs aus Sofia—2015 entzog der bulgarische Fußballverband dem Rekordmeister die Lizenz und stufte ZSKA in die drittklassige „W Grupa" zurück— ist keine Seltenheit. Viele der ZSKA-Fans sind seit Jahren im ohnehin von Gewalt, Korruption und Rassismus gebeutelten Fußball in Südosteuropa in rechte Hooligan-Gruppierungen verstrickt. Vor allem die rechtsextreme Hooligan-Gruppe „CSKA SS Front" oder der „Sector G" im Stadion sind berüchtigt für Gewalttaten und Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans.