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der leuchtturmwärter

Held des 20. Spieltags: Hamit Altintop

Beim 2:1-Sieg gegen den BVB ließ der Leuchtturmwärter Dortmunds junge Wilde wie wilde Jungen aussehen. Und ein BVB-Gen trägt er auch noch in sich.
Foto: Imago

_Opa, Invalide oder einfallsloser Hilfeschrei – es gab viele kritische Bezeichnungen für den Last-Minute-Transfer von Hamit Altintop zum SV Darmstadt 98. Auch wenn die Vita des 34-jährigen Türken mit Stationen auf Schalke, beim FC Bayern, Real Madrid und Galatasaray Istanbul für ihn sprechen müsste, verwiesen Kritiker vor allem auf das Alter _des gebürtigen Gelsenkircheners_ und die zuletzt fünf verletzungsreichen Jahre in Istanbul. Doch Altintop passt ins Beuteschema der nimmermüden, aber dauersparenden Darmstädter Erfolgsgeschichte._ _Der 34-Jährige will es noch mal wissen, spielte zuletzt kaum, hat aber (zumindest verletzungsfrei) Qualitäten, die man als Tabellenletzter gerne mitnimmt. Dabei schließt der erfahrene Mittelfeldspieler bei den Lilien eine wichtige Lücke im Mittelfeld._ Das Lilien-Prinzip „Hoch und weit bringt Sicherheit" hat unter Trainer Torsten Frings langsam ausgedient. Im Mittelfeld soll Altintop nicht sinnlos den Ball aus der Gefahrenzone dreschen, sondern das Spiel ordnen und auch Angriffe einleiten. Dass der schon totgesagte Klub sein Heimspiel gegen Borussia Dortmund mit 2:1 und ungewohntem Offensivdrang verdient gewinnen konnte, lag vor allem an Strippenzieher, Ruhepol und Held des Spieltags Hamit Altintop…

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Held des 20. Spieltags ist Hamit Altintop, weil…

… er im Mittelfeld wie ein Dirigent organisierte, als wäre er nie aus der Bundesliga weggewesen.

… seine Lupfer-Einleitung zum entscheidenden 2:1 die Übersicht eines Leuchtturmwärters aufwies.

… er 74 Prozent der Zweikämpfe gewann und seine Passquote bei 82 Prozent lag.

… sein Coach seine Leistung treffend zusammenfasste: „Heute hat man gesehen, warum wir ihn verpflichtet haben: Er hat Ruhe ins Spiel gebracht, kaum Fehler gemacht, Übersicht gezeigt, vorausschauend gespielt. Einfach klasse!"

… der als „Opa"-Transfer verschriene 34-Jährige die jungen Wilden des BVB wie wilde Jungen überfordert zurückließ.

… der gebürtige Gelsenkirchener wohl seit seinem Doppelpack gegen den BVB beim Bundesliga-Debüt 2003 ein spezielles BVB-Gen in sich trägt.

… er durch seinen Auftritt den Fans seiner Ex-Vereine Schalke 04 und Bayern München ein anerkennendes Lächeln ins Gesicht gezaubert haben wird.

… der Silberrücken die Lilien aus der Abstiegszone führen könnte.