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Weinverkostungen machen deine Zähne kaputt

Eine kürzlich veröffentlichte Studie belegt, dass nur wenige Minuten Wein in deinem Mund deine Beißer bereits bedeutend beschädigen.
Photo via Flickr user Amit Gupta

Sind meine Zähne blau? Kannst du mal nachschauen?

Wir kennen das alle: Nach ein paar Gläsern Merlot bekommen die Zähne eine ziemlich peinliche blaue Färbung. Mit einem schönen, vorübergehenden Traubenlächeln können wir aber anscheinend alle leben, weil Wein gut schmeckt, uns betrunken macht und eine immer länger werdende Liste von Gesundheitsvorteilen hat.

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Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass der Weinkonsum dich nicht nur schöner macht, sondern auch seine unästhetischen Folgen hat : Zahnärzte warnen davor, dass die Zähne schon nach wenigen Minuten Wein im Mund deutlich beschädigt werden können.

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Eine Studie, die kürzlich im Australian Dental Journal veröffentlicht wurde, weist darauf hin, dass professionelle Weinverkoster, die ihren Mund mit dem Wein spülen, bevor sie ihn runterschlucken, aufgrund des Säuregehalts sehr wahrscheinlich unangenehme Auswirkungen auf ihre Zähne spüren. Forscher der University of Adelaide haben herausgefunden, dass bereits nach zehn Minuten einer Weinverkostung erste Anzeichen für eine Abnutzung des Zahnschmelzes durch Säure nachweisbar sind.

Dr. Sarbin Ranjitkar, eine Autorin der Studie der zahnmedizinischen Fakultät, sagte in einer Stellungnahme, dass Zähne, „nachdem sie nur wenige Minuten Weinsäure ausgesetzt sind, bereits anfällig für mechanischen Verschleiß sind". Wir sprechen hier von „Weinabnutzung", Leute. Das ist das neueste First-World-Problem für Reiche, die zu jedem Essen ein Glas Vintage-Wein trinken.

Wein enthält eine ganze Reihe an natürlichen Säuren wie Weinsäure, Maleinsäure, Milchsäure und Zitronensäure. Diese säurehaltigen Bestandteile können die Zähne schnell entmineralisieren, wodurch die Oberfläche und die Struktur geschwächt werden.

Du stellst dir vielleicht vor, dass häufiges Zähne putzen Abhilfe schafft. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Die Professorin Sue Bastian des Instituts für Landwirtschaft, Essen und Wein hat überraschend detailreiche Anweisungen zur Zahnpflege für ihre Studenten: Sie empfiehlt, am Vorabend einer Verkostung die Zähne mit Kalziumphosphat und Fluorid zu behandeln und am Morgen der Verkostung die Zähne nicht zu putzen, damit sie eine Art „Belag" haben. Wenn sie das Mundgefühl von ungeputzten Zähnen und den übel riechenden Atmen unerträglich finden, sagt sie, könne auch Kaugummi helfen, weil der die Speichelproduktion anregt.

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„Nach einer Weinverkostung sind die Zähne viel weicher, deshalb empfehlen wir, den Mund mit Wasser auszuspülen oder wenn es ums Zähne putzen geht, einfach ein bisschen Zahnpasta auf den Finger zu geben und die Zähne damit zu reinigen", sagt sie. „Wenn weiche Zähne mit einer Bürste geputzt werden, besteht das Risiko, dass der Zahnschmelz beschädigt wird", sagt sie.

Das Ganze hat aber auch eine positive Seite: Fette, salzige Snacks wie Käse und Hummus schützen den Zahnschmelz, weil sie für mehr Speichel im Mund sorgen, was die Neutralisierung von Säuren in zuckerhaltigen Getränken oder Alkohol unterstützt.