Angefangen hat es schon in seiner Kindheit. Henk Schiffmacher setzte sich damals zum Ziel, irgendwann Künstler zu werden. Sein Vater bestand allerdings zunächst darauf, dass er die Schule ordentlich abschließt und einen “normalen” Beruf erlernt. Aber am Ende erfüllte sich Schiffmacher doch noch seinen Traum: Er zog nach Amsterdam und fing an, dort stationierte US-Soldaten zu tätowieren – in einem Keller, der einem ehemaligen Hells-Angels-Boss gehörte.
Im Laufe der Jahre tätowierte Schiffmacher auch berühmte Persönlichkeiten wie Kurt Cobain oder Lady Gaga. Jetzt steht bei dem inzwischen 68-Jährigen aber sein neues Buch im Fokus: TATTOO. 1730s-1970s. Henk Schiffmacher’s Private Collection. Darin nimmt er uns mit auf eine beeindruckende und ausführliche Reise durch die Geschichte des Tätowierens, angefangen bei den indigenen Traditionen der Māori und der Ureinwohner vieler südpazifischer Inseln bis hin zu den Anfängen der westlichen Tattoo-Szene in Europa und den USA.
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“Als ich anfing, mit Tattoos und Conventions Geld zu verdienen”, sagt Schiffmacher gegenüber VICE, “hatte ich das Gefühl, dieses Geld nicht für mich selbst ausgeben zu dürfen, weil es quasi der Tattoo-Community gehört. Also kaufte ich damit Tattoo-Memorabilia und legte eine Sammlung an.” Dieses Archiv entwickelte sich schließlich zur Schiffmacher Tattoo Heritage und ist jetzt eine der weltweit größten Sammlungen an zeitgenössischen und historischen Tattoo-Erinnerungsstücken.
Als ursprüngliche Inspiration für sein aktuelles Buch gibt Schiffmacher dabei die Arbeiten der Fotografin Diane Arbus an. “Mir gefiel, dass sie sich mit den Leuten, die sie fotografiert hat, angefreundet oder sogar mit ihnen zusammengelebt hat. Darunter waren auch Leute aus dem Zirkus oder Tätowierte”, sagt der Tätowierer. “Ich begeisterte mich richtig für diese tätowierten Menschen, ihre Tattoos waren so ehrlich und schonungslos. Heute ist das anders, jetzt gibt es vor allem komplizierte Tattoo-Motive. Das finde ich nicht richtig. Mein Buch soll zeigen, dass mich vornehmlich simple Tätowierungen interessieren.”
Es folgen einige Fotos aus Henk Schiffmachers Buch.