Angel Haze: „Es fühlt sich an wie ein Schlag in die Magengegend, wenn jemand unsere Kultur nimmt und sich damit davon macht“

Was würde ich gerne weißen Künstlern sagen, die HipHop machen? Das ist eine komplizierte Frage.

Es ist eine merkwürdige Zeit, um über die Hautfarbe im HipHop zu sprechen, weil so viele Leute schwarz sein wollen. Aber Leute wollen nur schwarz sein, wenn sie weiß sind und Dunkelhäutigkeit selbst weißgewaschen wurde. Wenn schwarz zu sein von den Medien so stereotypisiert wird, dass du nicht mehr weißt, was es heißt, schwarz zu sein.

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In den USA ist es immer noch nicht OK, schwarz zu sein. Die Leute haben diese Art Karikatur von schwarzen Leuten erschaffen. Es ist wieder wie beim verdammten Jim Crow. Die Leute sagen, dass sie alle als gleich ansehen wollen, aber sie wollen uns trotzdem noch als Nigger bezeichnen. Es scheint diese Scheinheiligkeit zu geben, weil Leute sich schwarze Kultur aneignen wollen, aber nur wenn es cool ist oder von Nutzen für sie. Sie wollen es machen, aber sie wollen nicht drin stecken. Und das ist der Grund, warum Leute—bis zu einem gewissen Grad—kein Recht haben, schwarze Musik zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen.

Kulturelle Aneignung sollte ein Thema sein. Es sollte etwas sein, über das Leute sprechen: Warum zur Hölle machst du das oder warum zur Hölle rappst du darüber, wenn das nicht deine Herkunft ist? Es ist eine Möglichkeit für uns, die Kultur, aus der wir entstammen, wieder für uns zu beanspruchen: Das ist, was ihr euch aneignet, das ist, was wir sind, als Kultur, als Volk. Es sollte über so viele Sachen gesprochen werden und ich habe nur von Twitter so viel über HipHop gelernt und was es für bestimmte Leute bedeutet. Für manche Leute ist es das, was sie sind, es ist ihre Herkunft, es sind ihre Wurzeln und wie sie wachsen.

Jeder, der versucht, davon Besitz zu ergreifen, der versucht, so zu tun, als wäre es auch seine Geschichte, macht im Prinzip so etwas ähnliches wie Blackfacing. Du versuchst, dir das überzustreifen, aber du kannst mit dem Stigma und dem Scheiß, der damit zusammenhängt, nicht umgehen und du willst dieses Stigma nicht. Die Sache ist, dass es HipHop gibt und Pop-Rap und es ist nichts falsch an Pop-Rap in all seinen Formen. Es gibt Leute wie Atmosphere. Es gibt Macklemore—von dem ich seit Jahren Fan bin, seit er einfach Musik im Keller seiner Mutter gemacht hat—aber er ist ein Pop-Rapper und jeder weiß das. Pop-Rap ist gerade eine Sache; es ist ein Musikgebiet, ein eigenes Genre.

Ich mag Pop-Rap, ich mag Trap, ich mag die Verschmelzung, all das. Ich bin bei allem dabei. Was auch immer in der Vergangenheit passiert ist, ich schätze Azealia Banks’ Musik. Ich weiß alle Perspektiven zu schätzen, aber gerade jetzt gibt es so einen massiven Fokus auf ethnische Herkunft in der ganzen Welt, dass es sich wie ein Schlag ins Gesicht anfühlt, wenn jemand, der nicht Teil deiner Kultur ist, diese nimmt und sich damit davon macht. Es ist verdammt respektlos.

In gewisser Weise ist es egal, welche Art von Musik eine Person macht. Mach die Rapmusik, die du willst, aber eigne dir nicht die Kultur an und distanzier dich dann von den negativen Aspekten. Du willst das Gesicht des HipHop sein? Dann zeig das Gesicht des HipHop.

In den USA gibt es einen Krieg gegen die Brutalität der Polizei und was wirkliche Freiheit bedeutet. Du willst Rapmusik machen? Toll, mach das, aber mach das, indem du deine eigene Story benutzt, nicht unsere. Du willst mit uns down sein? Dann sei das auch, wenn es darauf ankommt. Du willst dich wie wir verhalten? Dann versetz dich in unsere Lage, wenn es schlecht aussieht—besonders dann. Ich hasse niemanden oder nichts dafür, dass er oder sie das macht, was ihn oder sie inspiriert. Ich hasse es, wenn Leute die Augen vor etwas verschließen, das angesprochen werden muss.

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