Die Geschichte der österreichischen Frauenbewegung ist die Geschichte eines langen unermüdlichen Kampfes voller Erfolge und Misserfolge. Österreichs Frauen kämpften erfolgreich für das Recht, wählen zu dürfen und das Recht, gewählt werden zu dürfen, für das Recht, ohne die Erlaubnis des Mannes arbeiten gehen zu dürfen, für die Möglichkeit, eine Schwangerschaft durch einen Arzt abbrechen zu können, für das Recht, dass nicht einvernehmlicher Sex auch innerhalb der Ehe als Vergewaltigung geahndet wird.
Und dank ihres Muts konnten sie dabei zusehen, wie 1948 Zenzi Hölzl, Österreichs erste Bürgermeisterin, angelobt wurde, wie im selbem Jahr Diskriminierung aufgrund des Geschlechts verboten wurde, wie 1975 der Schwangerschaftsabbruch unter bestimmten Bedingungen straffrei und 1989 Vergewaltigung in der Ehe endlich strafbar wurde. Sie sahen die erste Generalsekretärin einer Partei, die erste Frauenministerin, die erste Klubobfrau, die erste Landeshauptfrau, die erste Vizekanzlerin, die erste Nationalratspräsidentin.
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Doch viele Forderungen bleiben bis heute unerfüllt: So setzen sich immer noch viele Frauen unermüdlich für ihre Rechte ein und kämpfen für ein eigenständiges Frauenministerium, gegen die Fristenlösung, für gleiche Bezahlung und gegen Altersarmut, für eine erste Kanzlerin und erste Bundespräsidentin, dafür, dass tatsächlich nicht mehr aufgrund von Geschlecht diskriminiert wird. Diese Anliegen trieben in den letzten Jahrzehnten Millionen von Frauen (und Männer) auf Österreichs Straßen. Besonders am Internationalen Weltfrauentag. Wir haben uns durch das Archiv der Nationalbibliothek gewühlt und ein paar Fotos gefunden.