Beyoncé hat es wieder getan. Am Wochenende veröffentlichten sie und ihr Mann Jay Z überraschend ein gemeinsames Album. Schon ihr letztes Album Lemonade erschien ohne jede Promo im Vorfeld. Everything is Love soll nun pünktlich zur gemeinsamen Tour zeigen, dass bei den Carters nach Fremdgehgerüchten um Jay Z und Beyoncés musikalischer Antwort wieder alles in Ordnung ist. Die größte Überraschung war aber gar nicht das Release selbst, sondern die Tatsache, dass die Sängerin in der ersten Videoauskopplung “Apes**t” rappte. Gibt es irgendetwas, was die Göttin der Popmusik, ach was, der kompletten Popkultur nicht kann?
Viele sprachen nach ihrem diesjährigen Coachella-Auftritt schon von einem beinahe religiösen Erlebnis. Kein Wunder eigentlich, dass eine Gemeinde in Kalifornien mittlerweile einen eigenen Gottesdienst veranstaltet, in dem Queen Bey gehuldigt wird. Wir haben Nyasha Shani Foy in die Grace Cathedral nach San Francisco geschickt, um das spirituelle Event am eigenen Leib zu erfahren.
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Schnell merken wir, dass es beim Beyoncé-Gottesdienst gar nicht um Mrs. Carter selbst geht, sondern viel mehr um ihre Musik. Ihre Texte sollen Menschen dazu inspirieren, ins Zwiegespräch mit Gott zu treten, in die Kirche zu gehen und auch, sich zu emanzipieren. Beyoncés Liedtexte sind die treibende Kraft des Gottesdienstes, ein energiegeladener Gospelchor singt alles von Destiny’s Childs “Survivor” bis zu Beyoncés “Freedom”.
Jeder ist bei der Messe willkommen, doch die Veranstaltung will vor allem Women of Color und anderen Minderheiten zu mehr Empowerment verhelfen, indem sie Popmusik mit religiösen Botschaften zusammenbringt. Pfarrer Jude Harmon erzählt Nyasha, dass die Grace Cathedral viele Mitglieder der LGBTQ- und PoC-Community anzieht. “Die Kirche war bisher nicht besonders gut darin, diesen Stimmen Gehör zu verschaffen”, sagt er. “Ich glaube, dass Beyoncé eine bessere Theologin ist als viele Pfarrer und Priester unserer Kirche.”
Oder, um es mit den Worten von Pfarrerin Yolanda Norton zu sagen: “Ich bin aus vollem Herzen Gospel-Predigerin, Bibelwissenschaftlerin und Beyoncé-Fan – und ich finde, ich muss mich für nichts davon entschuldigen.