Haltet eure Bierkrüge und Shot-Gläser fest! Die weltweit größte jährliche Umfrage zum Thema Drogenkonsum hat ergeben, dass Australien das mit Abstand betrunkenste Land der Welt ist. Australierinnen und Australier sollen sich fast doppelt so häufig die Lichter ausschießen wie der globale Durchschnitt.
Die Global Drug Survey definiert den betrunkenen Zustand dabei so: “Du hast so viel getrunken, dass deine körperlichen und mentalen Fähigkeiten so weit eingeschränkt sind, dass die Balance und das Sprechen beeinträchtigt sind, dass du dich nicht mehr klar auf etwas konzentrieren kannst und dass Freunde die Gespräche und dein Verhalten als anders empfinden.” Im diesjährigen Ergebnisbericht steht, dass die Teilnehmenden der Umfrage durchschnittlich 14,6 mal im Jahr betrunken waren, also etwas mehr als einmal im Monat. Zum Vergleich: Im Spitzenreiterland Australien betrank man sich 27,7 mal im Jahr, also über zweimal im Monat.
Videos by VICE
Trans-, nicht binäre und intersexuelle Menschen aus Australien tragen am meisten zu diesem Ergebnis bei, denn sie sind im Durchschnitt knapp über 35 mal im Jahr betrunken. Danach folgen Cis-Männer mit 29,6 mal und Cis-Frauen mit 20,9 mal. Hinter Australien teilen sich Dänemark und Finnland den zweiten Platz: Die Leute dort betrinken sich durchschnittlich 23,8 mal im Jahr. Auf dem letzten Platz landete Mexiko mit einem Durchschnittswert von 8,9. Und Deutschland (10,6) muss sich mit dem viertletzten Platz begnügen.
Auch bei VICE: Die teuerste Entzugsklinik der Welt
Australierinnen und Australier trinken nicht nur richtig viel, sie bereuen ihren Alkoholkonsum auch nicht wirklich. Bei der Frage, ob man wünschte, man hätte nicht so viel oder gar nicht getrunken, nimmt Australien nur den neunten Platz ein. Auf dem Treppchen landeten hier Irland, Polen und Neuseeland, während die Leute in Dänemark nach dem Saufen das schlechte Gewissen am seltensten plagt. Ach ja, im Durchschnitt bereuen es Cis-Männer am wenigsten, wenn sie sich betrinken.
Als den schwerwiegendsten Grund für dieses Bereuen nennen die Teilnehmenden der Umfrage, dass sie “zu viel zu schnell” getrunken hätten. Sechs Prozent sagten aus aktuellem Anlass aber auch, dass sie unter anderem wegen des Coronavirus Angstgefühle hätten. Und vier Prozent sagten, sie hätten sich betrunken, weil sie davor wegen der COVID-Beschränkungen ewig keinen Alkohol mehr konsumiert hatten.
Das Autorenteam des Berichts weist darauf hin, dass die aktuellste Auflage der Umfrage am Ende “eines ungewöhnlichen Jahres” herauskam. Das Ziel sei es gewesen, sich darauf zu fokussieren, wie das Coronavirus das Drogenkonsumverhalten der Leute vor allem bei Alkohol, Cannabis und Kokain verändert hat. Auf die Frage, wie sie das letzte Jahr in einem Wort zusammenzufassen würden, antworteten die Teilnehmenden häufig mit “stressig”, “beschissen” und “abgefuckt”.
In dem Bericht wird aber betont, dass die Ergebnisse der Global Drug Survey nicht repräsentativ für die breite Bevölkerung der jeweiligen Länder seien, da die Daten bei Leuten mit einem im Vergleich “signifikant höheren” Drogenkonsum gesammelt wurden. Dann heißt es aber auch: “Weil wir die gleichen Fragen in verschiedenen Teilen der Welt gestellt haben, können wir unseren Daten regionale Unterschiede aufzeigen und den Drogenkonsum verschiedener Bevölkerungsgruppen untersuchen.”
2021 ist übrigens nicht das erste Jahr, in dem Australien den ersten Platz in einer Global Drug Survey belegt hat. 2019 zeigten die Ergebnisse, dass bei australischen Trinkerinnen und Trinkern am häufigsten der Notarzt kommen musste. Und 2017 kam heraus, dass Australierinnen und Australier die heftigsten Bongraucher der Welt sind.