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Popkultur

Jeremy Renner ist klein und liest keine Fiktion

Als der Junge ohne nennenswerte Superkräfte einen der Avengers traf! Ein Fast-Interview mit Matt Damons Nachfolger.

Ich habe schon wieder meine Games of Zorn Ausgabe ausgelassen um für euch auf die Balustraden zu gehen oder besser von einem tollen Tag zu erzählen: Als der Junge ohne nennenswerte Superkräfte (also ich) einen der Avengers traf! Wiederwillig schleppte ich mich letzte Woche ins Ritz-Carlton um zusammen mit selbstverliebten Ö1-Redakteuren den "großen" Jeremy Renner zu treffen - im Zuge eines Interviews am runden Tisch.

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Aufgereiht wie Krebskranke im Radiologen-Wartezimmer warteten wir fehlplatziert, gut von hauseigenen Kamerasystemen überwacht, auf ein Stück Amerika, das dann später beim Fortgehen vielleicht der scharfen Blonden ein beeindrucktes "Boa" entlocken könnte.

Es war ruhig wie am Ende von Kubricks 2001, keine Worte wurden gewechselt, zwischen den Magazinen, Bloggern und Zeitungen, denn es stimmt: Medium hasst Medium. Als dann die liebe Rommy von Universal hereintänzelte mit ihrer geheimen Liste und unsere Namen aufrief, war es die Erlösung der Uncorftable Silence und wieder einmal durften wir elende Schreiberlinge uns an der Semi-Berühmtheit eines anderen falustieren.

Vielleicht wenn ich Jeremy Renner einen blase, werde ich auch berühmt, so wie Monica Lewinsky. Da erschien er auch schon, klein gewachsen, auftrainiert wie ein Stereoid-12-Jähriger und nicht sonderlich motiviert. Das erste Mal hatte ich ihn in einer House-Folge gesehen, als crazy Punkrock-Blutkotzer und ganz ehrlich, ich mag ihn und seine weirde kantige Fresse. Sehr erfrischend in unserer Zeiten von Bieber und Zac Efron.

Um was geht es eigentlich? Der Jeremy hat die Franchise von Matt Damon gefladert und macht sich jetzt nach The Avengers als Bourne Beerber einen Namen. Abstruserweise kommt Jason Bourne in The Bourne Legacy nur einmal als Passfoto vor. Er schien leicht beschämt über den schwachen, handundfußlosen-Film, gernervt von Wien und den arschlahmen Fragen: Wie fühlt es sich an ein A-List Hollywoodstar zu sein (ist er das?!)? Haben Sie die Bourne-Romanvorlagen gelesen? Und da geschah es. Mit einem Smug-Lächeln und der Selbstsicherheit eines Mannes der nur Arte und 3Sat schaut, meinte er: Ich lese keine Fiktion? Also keine Bellektristik für den Herrn Hurt Locker.

Was sind den bitte Drehbücher und Regieanweisungen?! Naja, vielleicht ist Jeremy tatsächlich ein bisschen ein Idiot, aber besitzt noch ein Stück Schamgefühl und ist wenigstens nicht R.Kelly-crazy. Ich seh ihn gern auf der Leinwand und (nachdem ich von Abe Lincoln - Vampire Hunter echt enttäuscht wurde) alle meine Hoffnungen liegen auf seinm Hansel & Gretel - Witch Hunters, der zwar sicher auch saumies wird, aber der sicherlich dieses gewisse würzige Etwas - was wir Franzosen WTF nennen - mit sich bringen wird.

Ich habe versprochen keine weiteren Fragen zu stellen, wenn ich ein nicht angemeldetes und deshalb unerlaubtes Foto machen dürfte. Er zuckte mit den Schulter, spielte weiter mit seinem Kettchen und der Ö1 Moderatormonolog brummte unbemerkt und ununterbrochen weiter. Das war meine Chance, ich drückte einem Kollegen vom SKIP meine Handy in die Pfoten und kuschelte mich neben Hawkeye persönlich. Hauptsache ist, ich habe ein Foto mit jemanden, der schon mal in Reichweite von Scarlett Johanssons Popo war. Imagine …