Vor ein paar Monaten durfte ich mich zusammen mit der Fotografin Amy Lombard fast 24 Stunden lang im Show Palace umsehen, einem der wenigen New Yorker Stripclubs mit komplett nackten Frauen. Obwohl wir quasi den gesamten Lebenszyklus einer Eintagsfliege im Beisein von Stripperinnen verbrachten, hatten wir das Gefühl, dass die uns dort erzählten Geschichten nur die Spitze des Eisbergs sind. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, ins Show Palace zurückzukehren, um von den Angestellten und vom Manager mehr über die Arbeit, die Kunden und die Benimmregeln eines Stripclubs zu erfahren.
Also hingen wir einen ganzen gediegenen Sonntagabend (Wer geht denn schon sonntagabends in einen Stripclub?) zusammen mit den Tänzerinnen im Umkleidezimmer ab. Dabei erzählten sie ihre besten Geschichten, die sich während der Arbeit in der Erotikindustrie angehäuft haben, und gaben uns außerdem noch ein paar nützliche Hinweise und Tipps mit auf den Weg. Folgendes hatten sie zu sagen:
VERSUCH NICHT, DIE TÄNZERINNEN ZUM SEX ZU ÜBERREDEN
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Einmal war eines der Mädels in den privaten Tanzräumen unterwegs. Dort befinden sich Kameras, damit wir das Geschehen immer im Blick haben. Auf jeden Fall war sie vornüber gebeugt und dann brach sie die wichtigste Regel: Der Kunde darf niemals aufstehen. Genau das machte der Typ aber und dann tat er so, als würde er sie von hinten nehmen. Schließlich packte er noch seinen Schwanz aus, so als ob er drauf und dran sein würde, den jetzt reinzustecken. Ich saß hier, schaute durch die Überwachungsbilder und konnte das Ganze schließlich beobachten. Das Mädel hatte eine Scheißangst. Wir haben uns den Kerl natürlich sofort gepackt und auf nicht so nette Art und Weise nach draußen befördert. An den Stripperinnen darf sich niemals vergangen werden. Unter keinen Umständen. – Mike Diaz, ManagerEs kommt schon mehrmals die Woche vor, dass ein Typ seinen Schwanz auspackt—meistens in den Privaträumen. Ich meine dann immer: „Den solltest du besser wieder einpacken." Manchmal wollen die Kunden jedoch nicht hören. Dann sage ich: „Ich werde dich hier sitzenlassen, wenn du deine Hose nicht wieder zumachst." Das funktioniert meistens. Ich glaube, es gab in den ganzen sechs Jahren meiner Berufskarriere nur einen Kerl, bei dem ich das Zimmer verlassen habe. Die meisten Typen sind vernünftig und befolgen meine Anweisungen. – Jennifer
SEI NETT UND NICHT UNHEIMLICH
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Einmal bin ich auch mit einem Typen in eines der Privatzimmer gegangen. Dort meinte er dann, dass ich so wunderschön sei. Ich fange also an zu tanzen und er fährt fort: „Mein Gott, du erinnerst mich an meine Tochter. Ich werde dir die ganze Nacht lang Trinkgeld geben." Ich war richtig schockiert und wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Ich hielt erstmal inne und meinte: „Bitte was?" Seine Reaktion? Er antwortete: „Oh, das wollte ich jetzt gar nicht sagen. Das ist mir einfach so rausgerutscht." Ich daraufhin: „Oh … OK. Ich mach dann mal weiter." Allerdings lag danach diese komische Spannung in der Luft. Er wusste, dass er es versaut hatte. Deshalb hielt er für den Rest des Abends lieber die Klappe.Heute hat mir der Typ aber Cupcakes vorbeigebracht! Er sagte: „Während der Arbeit musste ich darüber nachdenken, wie wundervoll du bist. Deshalb habe ich dir dann ein paar Cupcakes gebacken." – Asia
BENUTZ DEO – NICHT NUR ABER AUCH IM STRIPCLUB!
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FETISCHE KOSTEN AUCH IM STRIPCLUB EXTRA
Es gab mal einen Typen, der es liebte, sich wie eine Frau anzuziehen. Er hat sich hier von einer Kollegin die Klamotten und einen G-String ausgeliehen. Sie hatte damit kein Problem. Vor Kurzem wurde ja die Homo-Ehe in den ganzen USA legalisiert—an diesem Tag kam er in den Club und trug dabei nur einen String und ein Kleid. Er schmiss sich an eine Stange und fing an zu tanzen. Wir ließen ihn aber sein Ding machen. Er hatte eine Menge Kohle dabei—mehrere Tausend Dollar. – Paloma
SPRITZ NICHT IN DEINE HOSE AB
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Inzwischen rede ich mit meinen Kunden schon vor dem Tanz: „Hör mir mal zu. Wenn ich tanze, dann geht das gar nicht. Wenn du schon zum Orgasmus kommst, dann sag mir vorher Beschied und ich unterbreche die Show." – Ruby
ZEIG DEN STRIPCLUB-TÄNZERINNEN GEGENÜBER RESPEKT
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MACH DEN STRIPPERINNEN KEINEN HEIRATSANTRAG
BLEIB IM STRIPCLUB RUHIG UND PROFESSIONELL
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„Wenn ich ich mich wirklich mit jedem Typen treffen würde, der danach fragt, dann hätte ich keine Freizeit mehr."
Ich werde jede Nacht fünf bis zehn Mal gefragt, ob ich Bock auf ein Date hätte. Ich sage den Typen dann immer, dass sie dafür wiederkommen müssen. Sie sollen mich ruhig erst ein paar mal hier besuchen, wie soll ich denn sonst die Guten von den Bösen trennen? Ich kann doch nicht innerhalb einer halben Stunde sagen, wie ein Mensch tickt. Wenn wirklich die Chance besteht, dass ich einen bestimmten Kunden wiedersehen will, dann sage ich ihm, dass er noch mal vorbeikommen soll und wir dann weiterschauen. Ich versuche, bei diesem Thema ehrlich zu sein. Typen, mit denen ich mich außerhalb des Stripclubs niemals treffen würde, sage ich immer: „Tut mir Leid, aber außerhalb der Arbeit will ich mit meinen Kunden nichts zu tun haben." Und wenn ich mich wirklich mit jedem Typen treffen würde, der danach fragt, dann hätte ich keine Freizeit mehr.Es gibt allerdings auch ein paar Leute, zu denen ich eine richtige Freundschaft aufgebaut habe und die ich manchmal auch außerhalb des Clubs sehe. Ich hatte mal einen Kunden, der mich jedes Jahr an meinem Geburtstag und an Weihnachten ausgeführt hat—erst in ein Broadway-Musical, danach in ein feines Restaurant. Das war echt cool. – Jennifer