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Die Do it Well and Leave Something Witchy Issue

Willkommen auf der Erde: Unsere vier neuen Lieblingsspezies

Bei knuddeligen neuen Säugetieren flippen alle aus. Aber bei einer neu entdeckten Spinne herrscht Schweigen.

Wir Menschen leiden verschiedenen Tierarten gegenüber an schwerer Voreingenommenheit. Wann immer ein knuddeliges neues Säugetier entdeckt wird, ist es Gesprächsthema Nummer eins. Klassifiziert aber ein fleißiger Zoologe eine neue Spinne oder einen neuen Fisch, herrscht Schweigen. Sicher, hier geht es auch um die schiere Masse: Neue Primaten werden eher selten entdeckt. Wandert man dagegen durch den Amazonas und räuchert irgendeinen Baum aus, stürzen einem Dutzende neuer Insektenarten entgegen. Der Fairness halber stellen wir hier deshalb einige absolut abgefahrene Arten vor, über die ihr sonst sicher nirgendwo etwas erfahren werdet.

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DEUTERAGENIA OSSARIUM

Diese Wegwespe wurde von einem deutsch-chinesischen Forscherteam entdeckt und ist verdammt gestört. Ihr lateinischer Name (deutsch „Beinhauswespe") leitet sich von ihren mit Ameisenleichen vollgestopften Nestern ab. Die Forscher haben herausgefunden, dass diese Nester seltener angegriffen werden als die ähnlicher Wespenarten-wahrscheinlich aufgrund des Geruchs, der aus dem Ameisenbeinhaus wabert.

NEOPLECOSTOMUS DOCEENSIS

Ein brasilianischer Wels mit extremen Lippen. Er gehört zu den Loricariidae, der größten Welsfamilie Lateinamerikas, dem wir die allermeisten neuen Spezies verdanken. Für diese Entdeckung eines brasilianischen Forscherteams sind „vergrößerte, fleischige Falten" um das Maul herum charakteristisch. Eigentlich sieht er aus wie ein normaler Wels, aber mit aufgespritzten Schlauchbootlippen.

PACHYSERIS INATTESA

Steinkorallen bilden die Basis bei der Entstehung von Korallenriffen und sind daher extrem wichtig. Da sie umfassend erforscht wurden, werden nur noch selten neue Arten entdeckt. Diese aus dem Roten Meer vor Saudi-Arabien gehört zu den Elefantenhautkorallen-eine Bezeichnung, die sie ihren Falten verdanken. Sie könnten Erkenntnisse zum Schutz der Riffe vor den Folgen der Wassererwärmung liefern.

CHIASMOCLEIS QUILOMBOLA

Ein winziger tropischer Frosch aus der brasilianischen Mata Atlântica, dem „atlantischen Regenwald". Kaum größer als einen Zentimeter trägt dieses Tierchen einen gewaltigen Namen: Es ist nach den Quilombos benannt, den Siedlungen, in denen entflohene Sklaven und andere Flüchtlinge während der portugiesischen Kolonialherrschaft Zuflucht fanden.

Illustrationen von Nick Gazin