Bei Musikvideos von Behemoth können wir uns sicher sein, dass wir Bilder sehen werden, die wir so schnell nicht aus unserem Kopf verbannen können. So auch im neuen Video zu “God = Dog”, in dem unter anderem ein an ein umgedrehtes Kreuz geschlagener Mann zu sehen ist. Anti-christliche Statements, okkulte Gewalt, morbide Schönheit – all das prasselt auf uns ein, während parallel der Song in unseren Ohren wütet. Verhalten werden zu Beginn noch Saiten gezupft, dann bricht ein Blastbeat-Sturm los, der immer wieder kurz Luft holt, um dann endgültig alles mitzureißen. Dazu schreit sich Sänger Nergal die Religionsverachtung aus der Brust, stößt hin und wieder vor Hässlichkeit verzerrte Laute aus. Richtig fieses Brett.
Die erste Single des am 05. Oktober erscheinenden Albums I Loved You At Your Darkest zeigt wieder eindrucksvoll, dass die Blackened-Death-Metaler aus Polen ihre Klingen immer noch mit kalkulierter Wut schärfen. Der Songtitel mag klingen wie etwas, das man in der achten Klasse trotzig auf seine Federtasche gekritzelt hat. Gleichzeitig ist er eine ultimative Provokation in einem Land wie Polen, in dem schätzungsweise 87 Prozent der Bevölkerung der katholischen Kirche angehören. Das höchste aller Wesen soll also nichts weiter sein als ein längst domestiziertes Raubtier, ein abgerichteter Begleiter, der allein für Sicherheit und Nahrung neben seinem Meister trottet und ihm im Gegenzug etwas Einsamkeit von der Seele nimmt? Behemoth haben wirklich keinen Bock, auf die Akzeptanz ihrer Landsleute zu bauen.
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Über das komplette Album sagt Nergal zudem, dass es nicht mehr blasphemischer werden kann. Allein schon der Titel I Loved You At Your Darkest soll ein “extremes Sakrileg” darstellen, ist er doch ein Zitat von Jesus Christus höchstpersönlich. So gesehen alles beim Alten im Hause Nergal. Nur noch extremer und auch besser.
Übrigens: Im Januar gehen Behemoth mit At The Gates und Wolves In The Throne Room auf Tour. Wir präsentieren euch stolz die dunkle Messe, für deren Teilnahme euch Petrus schon von 100 Meter Entfernung direkt in die Hölle schickt. Aber da unten gibts eh die bessere Musik.
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