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Von Bitcoin bis Shitcoin: Ein kleiner Guide zu Kryptowährungen

Bitcoin

Inzwischen hat jeder mitbekommen, dass man mit Kryptowährungen schweinereich werden kann. OK, mit Kryptowährungen und vielleicht etwas Glück. Du fragst dich bestimmt, wie auch du bei dem Boom absahnen kannst. Oder ist alles schon zu spät? Der Bitcoin-Kurs hält sich seit Wochen auf übertrieben hohem Niveau, und bei den über 4.000 verschiedenen Kryptowährungen mit beinahe ebenso vielen verschiedenen Funktionen, die es inzwischen gibt, verlierst du schnell den Überblick.

Manche Coins bieten praktische Anwendungsmöglichkeiten wie die Absicherung gegen Inflation oder sie erleichtern den Transfer großer Geldsummen. Andere sind furchtbar spekulativ und unberechenbar, die meisten im Grunde nicht mehr als Memes. Wir stellen dir hier die vier Kryptowährungen vor, die momentan am weitesten verbreitet sind. 

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Dieser Artikel soll lediglich als kleine Einführung dienen. Bevor du überhaupt darüber nachdenkst, deine guten Euros in Krypto zu tauschen, empfehlen wir unbedingt, dich noch weiter zu informieren. Schau dir die Prinzipien hinter den jeweiligen Coins an, setz dich mit den technischen Grundlagen auseinander und vor allem: Investiere nicht blind dein ganzes Erspartes in eine witzige Währung, nur weil irgendein Twitter-Guru irgendwas gepostet hat. 

Los geht’s.


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Bitcoin

Was es ist: Bitcoin ist eine dezentralisierte digitale Währung. Das bedeutet, dass sie von keiner Zentralbank oder Behörde kontrolliert wird. Stattdessen läuft sie auf Tausenden Computern auf der ganzen Welt. Die ersten Bitcoin wurden im Januar 2009 geschürft, damit war es die erste Kryptowährung überhaupt. Im Zuge der damaligen Finanzkrise wurde sie als alternatives Finanzsystem angepriesen.

Was es macht: Bitcoins Hauptfunktion ist es, Geld um die Welt zu senden, ohne dafür über eine Bank oder eine andere Drittpartei gehen zu müssen. Das bedeutet, dass riesige Transaktionen, die sonst Tage in Anspruch nehmen würden, schneller erledigt sind, als eine Tiefkühlpizza im Ofen braucht.

Während Regierungen weiter Geld drucken, um ihre Volkswirtschaften am Laufen zu halten, sehen Bitcoin-Fans vor allem in dessen Beschränkung die perfekte Absicherung gegen Inflation. Im Gegensatz zum Fiatgeld – also den Münzen und Scheinen, mit denen wir täglich bezahlen – wird es nur 21 Millionen Bitcoin geben. Das war’s. Der Umstand, dass nur eine begrenzte Anzahl von Bitcoin im Umlauf ist, bedeutet theoretisch, dass die Coins im Wert steigen werden. Daher auch der Spitzname “digitales Gold”. 

Ethereum

Was es ist: Ether oder ETH ist markttechnisch die zweitgrößte Kryptowährung nach Bitcoin. Wie sein älterer Bruder erlaubt auch Ether, digitales Geld zu überweisen oder es einfach nur zu horten. 

Was daran anders ist: Jetzt müssen wir über Blockchains reden. Das sind komplizierte, dezentralisierte Datenbanken, die Transaktionen speichern und unveränderbar sind – das heißt, du kannst keinen Unsinn damit machen. Ethereum ist eine Softwareplattform auf Blockchain-Basis, Ether ist die dazugehörige Kryptowährung. 

Was es macht: Ethereum ist programmierbar. Das heißt, du kannst auf seiner Grundlage Apps bauen, ähnlich wie auf dem Fundament eines Hauses: Ist das einmal gefestigt, kannst du darauf lauter verschiedene Strukturen bauen.

Momentan gibt es Hunderte Apps im Ethereum-Netzwerk, auch bekannt als dApps – zu Deutsch “dezentralisierte Anwendungen”. Dazu gehören Cloudspeicher, Musikstreamingangebote und Marktplätze, auf denen du digitale Kunst – auch als NFTs bekannt – kaufen und verkaufen kannst. Im Gegensatz zu iPhone- oder Android-Apps sind die dApps komplett transparent, weil ihre Daten in der Blockchain gespeichert werden. Und die ist für alle frei zugänglich.

Die Kryptowährung Ether hilft, den Betrieb des Ethereum-Netzwerks voranzutreiben. 

Dogecoin

Was es ist: Du kennst doch auch das Bild von dem bekifft dreinblickenden Shiba Inu, oder? Genau da hat Dogecoin seinen Namen her.

Was es macht: Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen war Dogecoin anfangs vor allem als Witz gedacht. Der australische Unternehmer Jackson Palmer brachte den Coin 2013 als Kryptowährungs-Parodie in Umlauf.

Seitdem gab es für den Dogecoin aber verschiedene Verwendungen. Eine Zeit lang konnte man zum Beispiel damit auf Reddit bezahlen. In erster Linie gilt Dogecoin jedoch als Memecoin, auch weil er viel weniger Wert ist als Ether oder Bitcoin. 

Trotz oder vielleicht gerade deswegen liebt es Elon Musk, die Beliebtheit von Dogecoin zu pushen. Der Preis stieg um 47 Prozent, nachdem der Tesla-Boss die Kryptowährung im Februar dieses Jahres auf seiner Twitterseite promotet hatte. Auch unter TikTok-Userinnen und -Usern erfreut sich die Währung großer Beliebtheit: Im Juli 2020 stieg das Handelsvolumen um 683 Prozent, nachdem sich User der App zusammengetan hatten, um den Preis zu heben. Snoop Dogg ist anscheinend auch ein Fan. 

ADA

Was es ist: ADA ist die Kryptowährung einer Blockchain namens Cardano.

Was es macht: Wenn du Cardano-Fanboys fragst – und ja, es sind überwiegend Boys, sehr anstrengende Boys –, einfach alles. In der Realität sieht das natürlich etwas verhaltener aus. Charles Hoskins, der Cardano-Gründer, nannte sein Projekt die “dritte Generation der Blockchain”. Cardano-Fans sagen, es sei viel weiter entwickelt als die Konkurrenz.

Wie Ethereum ist auch Cardano programmierbar. Der Unterschied ist allerdings, dass Cardano noch ein paar Schritte hinterherhinkt und dass es bislang nur sehr wenige Apps auf Basis der Blockchain gibt. Für manche ist das etwas Positives: Sie sehen Platz zum Wachsen – und das Potenzial, aus den Fehlern anderer Blockchains zu lernen.

ADA, die Kryptowährung, die auf Cardano basiert, ist momentan viel günstiger als Ether. Anfang des Jahres gab allerdings KISS-Frontmann Gene Simmons bekannt, dass er ADA im Wert von 300.000 US-Dollar gekauft hat. Weißte Bescheid.

Shitcoins und der ganze Rest

Wie gesagt, es gibt Tausende Coins. Einige sind ganz brauchbar. Mit Binance Coin zum Beispiel, der aktuell viertbeliebtesten Kryptowährung, lassen sich auf der Handelsplattform Binance andere Kryptowährungen kaufen. Der ebenfalls recht beliebte Tether ist an den Dollarkurs gebunden.

Andere sind einfach das, was in der Krypto-Community “Shitcoin” genannt wird.

Diese zeichnen sich durch einen kurzzeitigen heftigen Kursanstieg aus – und einen umso steileren Absturz. Diese Coins haben in der Regel keinen echten Nutzen, außer ein paar wenige Leute verdammt reich zu machen. Ihre Namen sind häufig an Objekte, Essen oder Tiere angelegt, die gut als Meme herhalten. Auf diese Weise hoffen die Erschaffer, arglose Investoren anzulocken. Telegram-Gruppen sind voll mit ihnen.

In Kryptowährungen zu investieren, ist eigentlich, wie in Aktien zu investieren – nur viel stressiger. Bevor du also dein digitales Wallet zückst, DYOR (recherchiere selbst) und investiere vor allem kein Geld, das du eigentlich brauchst.

Wir sprechen uns in ein paar Jahren noch einmal, wenn du entweder Millionärin oder komplett pleite bist.

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