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Eskalation

Die Jodel-Party, ein Berliner Studentenmob und abgeseilte Fernseher: Diese 7 Partys sind gründlich eskaliert

Kotze aus der Dusche wischen, vor der Polizei flüchten? OK, aber diese Aktionen?
Menschen auf einer Party
Foto: Flora Rüegg || Bearbeitung: VICE 

Die meisten von uns waren in ihrem Leben auf mindestens einer Party, die eskaliert ist. Ein paar von uns haben eine solche Party geschmissen. Egal, ob du am nächsten Tag stundenlang dein Elternhaus in seinen wohnlichen Ursprung verwandeln, Kotze aus Duschen entfernen oder nachts noch vor der Polizei flüchten musstest, das war es in jedem Fall wert. Schließlich wollten wir alle mal à la Hangover oder Project X feiern, als gäbe es kein Morgen mehr. Oder zumindest so sehr, dass wir noch jahrelang davon erzählen können.

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Mit dem Feiern ist es so: Es gibt Grenzen. Partys sind gut, exzessive Partys sind besser. Und eskalierte Partys? Wie viel ist also zu viel? Die Antwort findest du in den folgenden Beispielen. Sie zeigen, wann deine Abrissparty vielleicht ein bisschen zu weit geht.

Die Tupperparty

Bei Tupperpartys denkst du an Mütter Ende 40, die auf IKEA-Stühlen versammelt in einer spießigen Küche sitzen und Kuchen essen? Nicht in Remscheid. Im Oktober 2014 eskaliert die Veranstaltung so sehr, dass die Nachbarn die Polizei rufen. Diese findet um 1 Uhr nachts eine sehr laute und sehr besoffene Tupperclique vor. Die Gruppe gibt nicht nach und lässt sich auch in einem zweiten Anlauf nicht bändigen. Schließlich werden die drei verbliebenen Teilnehmenden mitgenommen, weil sie auf die Polizei losgehen wollen. Die Tupperware bleibt unversehrt.

Sturm auf die Esslinger Burg

14. Juli 1789: Französische Bürger und Bürgerinnen stürmen die Bastille. 15. Juni 2018: Zweihundert Jugendliche stürmen die Burg in Esslingen. Die zweite Aktion verläuft nicht so erfolgreich, denn statt zu gesellschaftlichen Veränderungen kommt es auf dieser ausufernden Geburtstagsfeier vor allem zu Vandalismus, Ruhestörungen und Müll. Die Polizei beendet das Fest um kurz nach Mitternacht, nachdem Bierbänke über die Burgmauer in die angrenzenden Weinberge flogen. Revolution sieht anders aus.

'Project X' in München

Im November 2017 veranstaltet ein 18-Jähriger eine dieser Abrisspartys in einem leerstehenden Haus in Waldperlach. Dank der App Jodel nehmen um die zweihundert Gäste teil, was natürlich auch die Polizei auf den Plan ruft (die Party auf Jodel zu posten, war vielleicht nicht sehr schlau). Ganz wie bei Project X konnte die Polizei die Gruppe nicht aufhalten; von angezündeten Mülleimern und eingeschlagenen Scheiben bis mit Flaschen beworfenen Beamten war alles dabei. Zwei Personen werden in die Notaufnahme gebracht, vier weitere werden angezeigt. Es entsteht ein Schaden von 2.500 Euro.


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'Hangover' in Neuaubing

Wir erinnern uns an drei klischeebeladene Hangover-Filme, an Bradley Cooper, den komischen, koksenden Chinesen und den Tiger im Badezimmer. Es war ein Fest, vor allem für Teenies, die auch mal so cool sein wollten. Genau das ist also im Mai 2015 passiert, als sich fünf Schüler ein Hotelzimmer im bayerischen Neuaubing mieteten und es in einer Nacht komplett zerstörten. Das Highlight: Der Fernseher wird mit Bettlaken fünf Meter aus dem Fenster abgeseilt. Kann man machen, muss man aber bezahlen.

Der Berliner Studentenmob

Ach ja, Erstiwoche. Fünf Tage lang betrunken über den Campus stolpern, billiges Bier trinken, dumme Partyspiele spielen. Wir erinnern uns, mehr oder weniger. Die Berliner Studenten haben es in diesem Jahr ein bisschen übertrieben: 230 Erstis feiern so exzessiv auf den S-Bahnhöfen, dass der Bahnverkehr lahmgelegt wird. Die Polizei verteilt Platzverweise und scheucht sämtliche Personen von den Schienen. Ein Hubschrauber kreist über dem Geschehen. Studentsein hin oder her, es gibt einen Unterschied, ob du am nächsten Tag verkatert an fremden Orten aufwachst oder Tausende Leute wegen dir nicht mit der S-Bahn fahren können.

Das Facebook-Drama von 2011

Ein Klassiker unter den Party-Eskalationen. Und der Grund für viele Eltern, ihren Kindern Facebook zu verbieten. Vor sieben Jahren lädt die 16-jährige Thessa auf Facebook zu ihrem Geburtstag ein, aus Versehen ist die Party öffentlich geschaltet, 1.000 Leute sagen zu. Die Party wird abgesagt, 1.600 Gäste kommen trotzdem. Mit Plakaten, T-Shirts und einer eigenen Partyhymne. Es folgt das übliche Drama: Brandstiftung, Randale, Streitereien. Die wohl bekannteste ungewollte Party, und auch die extremste. Die "Facebook-Party" wird zum Kampfbegriff der Social-Media-Kritiker.

Zwölf Schafe am Spieß

Es gibt Partys, da kommt die Polizei, da wird gestritten, da wird festgenommen. Dann gibt es Partys, auf denen das kulinarische Angebot für Beef sorgt. Buchstäblich: 150 Menschen feiern Ostern 2018 in einem Berliner Park und grillen dabei zwölf Schafe. An Drehspießen. Mit Autobatterien.

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