Das Lichtermeer für Ute Bock gibt uns in diesen Tagen Hoffnung
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Österreich

Das Lichtermeer für Ute Bock gibt uns in diesen Tagen Hoffnung

Unter den Rednern war der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer, der betonte, dass Ute Bock weiterlebt, solange ihr Werk fortgeführt wird.

Am 19. Jänner dieses Jahres verstarb Ute Bock nach schwerer, kurzer Krankheit. In einem Artikel aus 2013 haben wir Ute Bock einmal als "guten Geist und schlechtes Gewissen Österreichs" bezeichnet – und das blieb sie bis zuletzt. Sie setzte sich bedingungslos für die ein, die sonst so oft übersehen werden, und wurde durch ihr Engagement für Flüchtlinge bekannt.

Nach ihrem Tod wurde nicht nur eine Petition gestartet, um den Dr.-Karl-Lueger-Platz in Ute-Bock-Platz umzubenennen, auch wurde Frau Bock von der Stadt Wien ein Ehrengrab angeboten, das Angehörige ablehnten. Das Flüchtlingsprojekt Ute Bock rief außerdem für seine Gründerin und Schirmherrin zum Lichtermeer am – man beachte das Binnen-I – HeldInnenplatz auf.

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"Danke, dass Sie alle gekommen sind. Ute Bock hätte gesagt: 'Ist doch normal'." – Alexander Van der Bellen

Am Freitagabend versammelten sich schließlich 7000 Menschen, um der Menschenrechtsaktivistin zu gedenken. Unter den Rednern war der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer, der betonte, dass Ute Bock weiterlebt, solange ihr Werk fortgeführt wird. Auch der amtierende Bundespräsident Alexander van der Bellen war bei der Gedenkfeier anwesend.

Bevor zum Abschluss Reinhard Fendrich ein kleines Konzert gab, schloss Van der Bellen passenderweise mit den Worten: "Danke, dass Sie alle gekommen sind. Ute Bock hätte gesagt: 'Ist doch normal'."

In einem Nachruf auf der Website von Ute Bocks Flüchtlingsprojekt heißt es währenddessen: "Der Erfüllung ihres größten Wunsches, eines Tages überflüssig zu werden, sind wir gerade in Zeiten wie diesen ferner denn je." Das mag stimmen. Aber gerade deswegen stimmt es ein wenig zuversichtlich, Tausende Menschen versammelt am Heldenplatz zu sehen, die für die selben Werte einstehen wie Frau Bock.

Foto von Christopher Glanzl

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