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Hartes Urteil gegen Vater von Deutschlands größtem Online-Dealer

Der Ex-Nationalspieler half seinem Sohn, einen millionenschweren Drogen-Versand aufzuziehen. Jetzt muss er in den Knast – es geht unter anderem um Autofahrten nach Holland.
Drogen aus dem Chemical Love-Depot in Rülzheim. Bild: Staatsanwaltschaft Verden

Früher war er Fussballprofi beim VfB Stuttgart und deutscher Nationalspieler, jetzt muss er ins Gefängnis: Walter Kelsch, 62 Jahre alt, wurde am Donnerstag vom Landgericht Landau zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt.

In das Urteil mit eingeflossen sei laut Spiegel Online eine frühere Bewährungsstrafe wegen Anlagebetrugs. Eine gewichtigere Rolle spielten dagegen mehrere Fahrten von Kelsch, die dieser für seinen 32-jährigen Sohn getätigt hatte. Dieser war in den vergangenen Jahren unter dem Namen z100 unter Cyberkriminellen zu einer Legende geworden, denn er war der Boss hinter dem damals größten deutschen Online-Drogenshop Chemical Love.

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Bereits im Juni wurde er dafür zu 15 Jahren Haft verurteilt. Im Zuge seiner Geschäfte schickte z100 seinen Vater auch mehrmals in die Niederlande. Außerdem habe Walter Kelsch seinem Sohn beim Verkauf und Versand der Drogen geholfen, wie das Gericht in Landau nun urteilte.

In den Niederlanden holte Kelsch senior all das ab, womit das Drogen-Business zwischen 2015 und 2016 in knapp einem Jahr 3,5 Millionen Euro umgesetzt hatte: Ecstasy, MDMA, Gras, Crystal Meth, Kokain, LSD, Heroin und Amphetamin. Selbst fahren konnte z100 zu dieser Zeit nicht, er hatte nämlich seinen Führerschein bereits abgeben müssen.

Walter Kelsch soll dagegen insgesamt 35 verschiedene Mietwagen geliehen haben, um für seinen Sohn den Stoff über die Grenze zu schaffen. Im Gegenzug überließ er ihm die Autos auch zur privaten Nutzung. Bekannt geworden waren diese Details im Laufe des Verfahrens gegen z100.