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Box-Star

Fotos von Floyd Mayweather bevor er Floyd "Money" Mayweather wurde

2003 bekam der Fotograf Estevan Orion den Auftrag, Mayweather und dessen Autos abzulichten. Dann nahm der Boxer ihn jedoch spontan mit zum Training.
Alle Fotos: Estevan Oriol

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Fightland.

Wenn es um Fotos der kalifornischen Lowrider-, Tattoo- oder Gangkultur geht, dann ist der international angesehene Fotograf Estevan Oriol seit Anfang der 90er ganz vorne mit dabei. Aber auch Promis, Künstler und vor allem Profi-Kampfsportler gehören zu seinem Portfolio

Obwohl sich Oriols frühe Arbeiten auf Musik und Lifestyle konzentrieren, hat der Fotograf dank seines lange bestehenden Interesses am Kampfsport schon Fighter abgelichtet, bevor es Organisationen wie die UFC überhaupt gab.

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Aus diesem Grund haben wir Oriol darum gebeten, sein Archiv nach unveröffentlichten Bildern aus der Kampfsportszene zu durchsuchen. Das Ergebnis: eine Fotoreihe von einem jungen Floyd Mayweather, die 2003 aufgenommen wurde – also zu einer Zeit, als der Boxer noch in den Kinderschuhen seiner Karriere steckte. Als Oriol uns die Bilder vorbeibrachte, nutzten wir die Gelegenheit und wollten wissen, wie es war, mit "Money" zusammenzuarbeiten, als der diesen Spitznamen noch gar nicht trug.

VICE Sports: Wie kam es dazu, dass du Floyd Mayweather fotografieren durftest?
Estevan Oriol: Den Auftrag bekam ich vom Dub Magazine, einer Auto- und Lifestyle-Zeitschrift. Ich flog jedoch mit einem mulmigen Gefühl nach Las Vegas. Mayweather galt nämlich schon damals als sehr arrogant und großspurig. Ich dachte mir: "Scheiße, jetzt muss ich den Typen den ganzen Tag lang ablichten." Ich ging davon aus, dass er sich total verstellen und einen auf dicke Hose machen würde.

War er dann wirklich so, wie du ihn erwartet hattest?
Wir lernten uns in seiner Trainingshalle kennen und er war richtig entspannt. Eigentlich sollte ich ihn nur mit seinen Autos fotografieren, aber er meinte: "Wenn du willst, dann kannst du mich auch hier beim Training ablichten." Daraufhin sagte ich, dass aber die Autos auf den Bildern sein müssten. Seine Antwort: "Jaja, das machen wir auch noch. Ich meine bloß. Falls du mein Training dokumentieren willst, dann ist das kein Problem. Mach einfach. Dein weiter Weg soll sich ja gelohnt haben."

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Da ich angenommen hatte, ihn nur draußen und bei guten Lichtverhältnissen zu fotografieren, war mein Fotoequipment dementsprechend eingestellt und ich musste bei in der Halle und beim Entwickeln etwas tricksen. Letztendlich hat aber alles geklappt und ich ging mit mehr Fotos nach Hause, als eigentlich geplant war.

Heutzutage knipst man mit den digitalen Kameras einfach drauf los. Damals lief das mit den analogen Geräten noch anders. Ich musste wirklich schauen, das alles direkt passt und ich verschiedene Motive drauf habe: Mayweather an der Boxbirne, Mayweather beim Bandagieren, Mayweather beim Schattenboxen und so weiter.

Mein Lieblingsfotos ist das, auf dem er die Boxbirne bearbeitet.
Das, auf dem er mich anschaut? Ja, so ging das die ganze Zeit. Richtig komisch. Es gibt auch noch eine andere Aufnahme, auf der er seinen Sparring-Partner schlägt. Danach machte er zwei Schritte zurück, schaute mich an und ging dann wieder drauf. [lacht] Mayweather ist schon ein cooler Typ. Viele Leute labern Scheiße über ihn, aber ich habe ihn als wirklich netten Menschen kennengelernt.