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Jemand hat eine Milliarde Dollar in Bitcoins überwiesen, und alle rätseln, warum

Es ist eine der größten Krypto-Überweisungen aller Zeiten.
Jemand hat eine Milliarde Dollar in Bitcoins überwiesen, und alle rätseln, warum
Thomas Trutschel / Contributor

Anfang September hat jemand 94.505 Bitcoins im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar überwiesen. Und jetzt zermartern sich Krypto-Fans das Hirn, wer hinter diesem historisch großen Geldgeschäft steckt.

Zuerst auf die Überweisung aufmerksam gemacht hat der Twitter-Account Whale Alert, dessen Betreibende große Transaktionen mit Kryptowährung tracken. Der Tweet über die riesige Transaktion erschien nur wenige Minuten, nachdem die fast 95.000 Bitcoins ihren Besitzer wechselten, spätabends am 5. September nach New Yorker Zeit.

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Der Account des Empfängers scheint noch nicht viele Überweisungen bekommen zu haben. Nach der Milliarden-Überweisung gingen dort noch Dutzende weitere Beträge dort ein, dabei waren Summen von 6.644 Dollar bis hin zu 7 Cent. Bisher weiß niemand, wer dahinter steckt, denn die beteiligten Adressen sind der Krypto-Community nicht bekannt. Bitcoin-Adressen sind zunächst an ein Pseudonym geknüpft, die Nutzer dahinter lassen sich aber häufig trotzdem ermitteln, zum Beispiel durch den Mix ihrer Transaktionen oder indem sie öffentlich über ihr Konto sprechen.

Die Anzahl der superreichen Bitcoin-Besitzer ist gering: Insgesamt existieren nur etwa 100 Bitcoin-Adressen, die mehr als 10.000 Bitcoins besitzen, das sind laut BitInfoCharts knapp 15 Prozent aller Coins. Hinter vielen dieser 100 Adressen stecken Bitcoin-Börsen. Abgesehen von Firmen und Einrichtungen gibt es aber auch sogenannte Wale, die große Coin-Vorräte angehäuft haben, entweder durch Mining oder erfolgreiche Investitionen.

Nun kursieren in der Krypto-Community Hypothesen über den unbekannten Bitcoin-Riesen.

Zum Beispiel will TokenAnalyst, eine Firma für Blockchain-Datenanalyse, festgestellt haben, dass ein Drittel der überwiesenen Bitcoins auf die Kryptobörse Huobi aus Singapur zurückzuführen sei. So steht es in einem Tweet von TokenAnalyst. "Unser Team untersucht, ob diese Behauptung stimmt", zitiert die Nachrichtenseite Coindesk einen Huobi-Sprecher.

Die Spurensuche nach sogenannten Walen ist ein Dauerthema in der Bitcoin-Szene, unter anderem weil Wale den Kurs von Bitcoin beeinflussen können. Und wie die Säugetiere im Ozean tauchen Bitcoin-Wale manchmal plötzlich auf und verschwinden wieder. Zuletzt entdeckte der Forschungsdirektor der Krypto-Newsseite The Block, Larry Cermak, etwa am 29. Juli einen Wal: Cermak bemerkte, dass jemand 142.323 Bitcoins überwiesen hatte – zu dem Zeitpunkt umgerechnet 1,3 Milliarden Dollar. Er vermutete dahinter die Krypto-Wallet-Firma Xapo.

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