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Wer länger leben will, sollte japanisch essen

Forscher haben jetzt untersucht, welchen Einfluss die Ernährungsrichtlinien der japanischen Behörden auf die Sterblichkeit haben.

Die ewige Suche nach dem Jungbrunnen hat eventuell ein Ende, denn die Lösung könnte sich in Japan verstecken.

Durchschnittlich beträgt die Lebenserwartung in Japan 83 Jahre, immerhin drei Jahre mehr als in Deutschland. Laut Angaben der OECD sind nur 3,9 Prozent der japanischen Bevölkerung stark übergewichtig; im Gegensatz dazu haben in Deutschland gut 15 Prozent der erwachsenen Frauen und Männer mit Fettleibigkeit zu kämpfen.

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Irgendwas muss also an der japanischen Ernährungs- und Lebensweise dran sein, was man sich mal genauer anschauen sollte. Und genau das haben Forscher des National Centre for Global Health and Medicine in Tokio getan.

ARTIKEL: Dicke Kinder sind ein fettes Problem

Das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales hat 2005 neue Ernährungsrichtlinien in Form eines Kreisels veröffentlicht: Dabei liegt der Fokus auf Wasser, Tee und Sport und einer ausgewogenen Ernährung mit verschiedenen Getreideprodukten, Gemüsee, Obst und viel Fisch und Fleisch.

Die Forscher des National Centre for Global Health and Medicine haben sich nun angeguckt, welchen Einfluss diese Ernährungsweise auf die Sterblichkeitsrate hat. Dabei das Team um Kayo Kurotani herausgefunden, dass die Sterblichkeitsrate bei Männern und Frauen, die sich an diese Ernährungsvorgaben gehalten haben, über einen Zeitraum von 15 Jahren um 15 Prozent geringer war. Das liegt daran, so die Forscher, dass weniger zerebrovaskuläre Krankheiten auftreten.An der Studie nahmen 36.624 Männer und 42.970 Frauen Teil im Alter von 45 bis 75 Jahren teil, die bisher keinerlei Krebserkrankungen, Schlaganfälle, koronare Herzkrankheiten oder chronische Lebererkrankungen hatten.

Zusammenfassend meinten die Forscher: „Wenn man bei seiner Ernährung und Lebensweise auf ein ausgewogenes Verhältnis von Getreidenprodukten, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eiern, Sojaprodukten, Milchprodukten, Süßwaren und Alkoholika sowie ausreichend Bewegung achtet, kann dies zu einer Lebensverlängerung beitragen, denn dadurch wird das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt." Damit ist bestätigt, dass das Kreisel-System funktioniert.

Für alle Japanliebhaber heißt das also: Genießt euer Sashimi, Ramen und Dashi—solange ihr dazu noch genug Wasser und Tee trinkt und Sport treibt. Aber Vorsicht: Wer sich nur von Tonkotsu-Ramen ernährt, wird wohl nicht die gleichen wundersamen Effekte verspüren.